APA/dpa-Zentralbild/Klaus-Dietmar Gabbert

Erniedrigung, Hitlergruß: Schule schaltet Staatsschutz ein

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An einem Poly in Kärnten wurde in der Pause eine Szene nachgestellt - und dann im Internet verbreitet - die Schule, Behörde und Staatsschutz auf den Plan rief. Die Schule zeigte den Vorfall an, das Landesamt für Staatsschutz und Extremismusbekämpfung ermittelt, auch an der Polytechnischen Schule zog man Konsequenzen.

Am Dienstag soll es zu dem Vorfall gekommen sein. Fünf 15-Jährige knieten im Klassenzimmer, die Köpfe gesenkt, zwei Gleichaltrige stehen mit zum Hitlergruß erhobenen Arm davor.

Die Fotos davon landeten auf TikTok. Hinterlegt waren die Bilder mit Liedzeilen wie "Und die Ausländer sind schuld, bei denen fehlt mir die Geduld. Wer schon so eine Farbe hat, gehört sofort umgebracht" oder "Wenns die Juden nicht gäbe, müsste ich kein Nazi sein". "Krone" und "Kurier" berichten über den Vorfall.

Schule erstattet Anzeige

Nachdem die Bilder online gegangen waren, dauerte es nicht lang, bis die Direktorin einen Screenshot davon zugeschickt bekam. Die Schule informierte die Bildungsdirektion und zeigte den Vorfall bei der Polizei an. Laut Sprecher der Landespolizeidirektion Kärnten ermittelt inzwischen das Landesamt für Staatsschutz und Extremismusbekämpfung, wie der "Kurier" schreibt.

Beamte hätten die Originalaufnahmen am Handy der Schülerin sichergestellt und deren Social-Media-Kanäle stillgelegt, erfuhr die "Krone". 

Keine Toleranz

Die sieben Verdächtigen - sechs am Video beteiligte, die siebente Person verbreitete die Aufnahmen - wurden nach dem Verbotsgesetz angezeigt.

Gleichzeitig kam es in der betroffenen Schule zu Einzelgesprächen, Gesprächen mit einem Präventionsbeamten und Workshops. Man wolle mit voller Härte durchgreifen, "wir tolerieren so etwas sicher nicht", heißt es aus der Bildungsdirektion. 

ribbon Zusammenfassung
  • An einem Polytechnikum in Kärnten wurde eine Szene nachgestellt, in der fünf 15-Jährige knieten und zwei Gleichaltrige den Hitlergruß zeigten. Die Bilder davon wurden auf TikTok verbreitet.
  • Nachdem die Direktorin von dem Vorfall erfuhr, informierte sie die Bildungsdirektion und zeigte den Vorfall bei der Polizei an. Das Landesamt für Staatsschutz und Extremismusbekämpfung ermittelt nun.
  • Die sieben Verdächtigen, sechs davon im Video beteiligt und eine Person, die das Video verbreitete, wurden nach dem Verbotsgesetz angezeigt. An der Schule wurden Maßnahmen wie Einzelgespräche und Workshops eingeleitet.