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Eris-Variante: Ist Corona wieder da?

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Die Pandemie wurde offiziell für beendet erklärt. Die "Eris"-Variante des Virus könnte die Infektionszahlen wieder ansteigen lassen.

Am 5. Mai erklärt die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Pandemie für beendet und hob den Corona-Gesundheitsnotstand global auf. Seither sind die Neuinfektionen und Todesfälle laut WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesusweiter zurückgegangen. Gleichzeitig habe sich aber auch die Datenlage verschlechtert. Im Juli hätten nur ein Viertel aller Länder Todeszahlen an die WHO geliefert. Nur elf Prozent hätten Zahlen zu schweren Fällen weitergegeben.

Eris ist eine "Virusvariante von Interesse"

Es sei jedoch wichtig, die Lage im Blick zu behalten, nicht zuletzt wegen neuer Mutationen des Coronavirus, betonte Tedros. Die WHO stufte am Mittwoch die Variante EG.5 mit dem klingenden Namen "Eris" in die Kategorie "Virusvarianten von Interesse" hoch.

Damit stehen nun insgesamt drei Varianten unter erhöhter Beobachtung: Die in Europa und auf dem amerikanischen Kontinent stark verbreitete XBB.1.5, die besonders in Asien vorkommende XBB.1.16, sowie EG.5. Laut Van Kerkhove sind bei EG.5 zwar keine schwereren Krankheitsverläufe, aber ein geringerer Impfschutz als bei anderen Virusvarianten beobachtet worden.

In den USA ist die Variante schon jetzt für die meisten Corona-Fälle verantwortlich. Wie verbreitet "Eris" in Österreich ist, ist aber schwer festzustellen, da Corona nicht mehr meldepflichtig ist und die Datenlage wie so vielen anderen Ländern dadurch lückenhafter wurde. 

Seit Donnerstag werden schwere Atemwegserkrankungen mit dem SARI-Dashboard erhoben. Dazu zählt neben Corona auch die Influenza, RSV oder Lungenentzündungen und Bronchitis. Die Daten in diesem Dashboard werden einmal pro Woche aktualisiert. Datengrundlage sind die stationären Aufnahmen in Krankenhäusern. Dort ist noch nichts Auffälliges zu finden, die letzten beiden Wochen sind aber nicht zur Gänze aussagekräftig, weil es noch zu Nachmeldungen kommen kann. 

Eris-Variante in den Klaranlägen

Im Abwasser könne man die Sub-Variante jedoch schon nachweisen, sagt Andreas Bergthaler, Experte für Molekulare Immunologie am CeMM, Zentrum für Molekulare Medizin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften gegenüber dem "Kurier". "Laut unseren Analysen hat es dort einen Anteil von rund 35 Prozent am Infektionsgeschehen."

Bergthaler rechnet damit, dass es im Herbst wieder eine Corona-Welle geben werde. Diese dürfte aber glimpflicher ausfallen. "Ich gehe aktuell davon aus, dass die aufgebaute Immunität dafür sorgt, dass wir trotz steigender Infektionszahlen verhältnismäßig wenig schwere Fälle sehen", sagt der Virologe.

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  • Die Pandemie wurde offiziell für beendet erklärt. Die "Eris"-Variante des Virus könnte die Infektionszahlen wieder ansteigen lassen.