Entsorgungsbetriebe: Medikamente nicht im WC entsorgen
Zu medizinischen Abfällen zählen laut VOEB neben Spritzen, Infusionssystemen oder Verbänden auch kontaminierte Materialien und Altmedikamente. Ein kleiner Teil - etwa Chemikalien, radioaktive Abfälle oder infektiöses Material aus Spitälern - gilt als besonders gefährlich. Diese Abfälle müssen demnach getrennt gesammelt und entsorgt werden, um Risiken für Gesundheit und Umwelt zu vermeiden. Dank thermischer Verwertung sei sichergestellt, dass Krankheitserreger und chemische Substanzen nicht ins Grundwasser gelangen.
Altmedikamente gehören nach Angaben des VOEB keinesfalls in den Hausmüll. Viele Apotheken nehmen sie zurück, ebenso Problemstoffsammelstellen. Auch Thermometer oder Reinigungsmittel müssen getrennt entsorgt werden. Nicht infektiöse Materialien wie Cremen, Öle, Windeln oder Verbände können im Restmüll landen. Verpackungen aus Glas, Kunststoff oder Papier sind als Altstoffe zu entsorgen.
"Wer Medikamente ins WC wirft, spült nicht nur Pillen weg, sondern riskiert unsere Gesundheit. Resistente Keime können dadurch gefördert werden, welche ein unsichtbares, aber reales Risiko für uns alle schaffen", betonte VOEB-Vizepräsidentin Ingeborg Freudenthaler.
In Österreich werden medizinische Abfälle in acht Verbrennungsanlagen thermisch verwertet. Die dabei entstehende Wärme wird zur Energiegewinnung genutzt und speist Strom- und Fernwärmenetze. Insgesamt wurden 2023 in Österreich rund 46.000 Tonnen medizinische Abfälle gesammelt und professionell verwertet.
Zusammenfassung
- Der Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB) warnt davor, Medikamente und medizinische Abfälle über Toilette oder Waschbecken zu entsorgen, da dies zur Bildung resistenter Keime in Gewässern beitragen kann.
- Altmedikamente und medizinische Abfälle sollen ausschließlich in Apotheken, Problemstoffsammelzentren oder Müllplätzen abgegeben werden, wobei 2023 rund 46.000 Tonnen solcher Abfälle in Österreich gesammelt und entsorgt wurden.
- Die thermische Verwertung in acht österreichischen Anlagen stellt sicher, dass Krankheitserreger und chemische Substanzen nicht ins Grundwasser gelangen, während die entstehende Wärme zur Strom- und Fernwärmegewinnung genutzt wird.