Enormer Regen setzte Ibiza unter Wasser
Das viele Wasser stürzte die Insel ins Chaos. Der schlimmste Zwischenfall war ein Felssturz an einem Hotel in Eivissa (Ibiza-Stadt), bei dem drei Menschen leicht verletzt worden seien, berichtete die Zeitung "Periódico de Ibiza" unter Berufung auf das Rathaus. Rund 220 Gäste seien evakuiert und in einer anderen Anlage untergebracht worden, teilte die betroffene Hotelkette Vibra mit.
Auch Tausende weitere Besucher der Insel waren betroffen, weil das Wasser auf den Straßen am Dienstag nach Medienberichten zum Teil sogar brusthoch stand. Auf Videos war zu sehen, wie Touristen mit Koffern durch die überfluteten Straßen wateten. Die Zufahrtsstraße zum Flughafen war noch am Mittwoch teilweise gesperrt, wie der TV-Sender RTVE berichtete. Am Airport tropfte das Wasser in einigen Bereichen durch die Decke. Zahlreiche Flüge wurden umgeleitet oder hatten Verspätungen.
Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienste waren im Dauereinsatz. Insgesamt verzeichneten die Behörden am Dienstag knapp 200 wetterbedingte Zwischenfälle, darunter Überschwemmungen, Erdrutsche, umgestürzte Bäume sowie beschädigte Wasser- und Stromleitungen. Die Einsatzkräfte mussten Menschen befreien, die in Autos und Wohnungen eingeschlossen waren. Obwohl der Regen längst vorüber ist, gebe es auf der Insel weiterhin Probleme, da noch einige Straßen, Häuser und Garagen überflutet seien, hieß es bei RTVE.
Der Wetterdienst Aemet sprach von "Rekord-Niederschlägen". Nach der jüngsten Bilanz fielen in Ibiza-Stadt in den 24 Stunden des Dienstags 254 Liter Wasser pro Quadratmeter - "mehr als die Hälfte dessen, was in der Region normalerweise in einem ganzen Jahr an Regen fällt", wie Aemet betonte. Am Flughafen waren es demnach 174 Liter. Solche Werte seien seit Beginn der Messungen nicht registriert worden.
Auch andere Regionen im Osten und Nordosten Spaniens wurden am Montag und am Dienstag von den "Gabrielle"-Ausläufern in Mitleidenschaft gezogen. Besonders betroffen war die Region Valencia. Am Mittwoch schien aber wieder nahezu überall die Sonne, Regen sei nicht in Sicht, so der Wetterdienst.
Zusammenfassung
- Mit 254 Litern Regen pro Quadratmeter innerhalb von 24 Stunden erlebte Ibiza am Dienstag den regenreichsten Tag seit Beginn der Messungen im Jahr 1952 und wurde durch Überschwemmungen nahezu lahmgelegt.
- Touristen und Einheimische mussten sich durch brusthohes Wasser kämpfen, während Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste knapp 200 wetterbedingte Einsätze verzeichneten und Menschen aus Autos sowie Wohnungen befreiten.
- Ein Felssturz an einem Hotel in Ibiza-Stadt führte zu drei Leichtverletzten und der Evakuierung von rund 220 Gästen, zahlreiche Flüge am Flughafen wurden umgeleitet oder verspäteten sich.