APA/APA/dpa/A3446 Patrick Seeger

Eislaufen am Kunstrasen: Tiroler Firma mit Ganzjahres-System

Heute, 07:00 · Lesedauer 2 min

Die Eis- und Solartechnikfirma AST mit Sitz im Tiroler Höfen (Bezirk Reutte) hat eine technische Lösung für die ganzjährige Nutzung von großen Flächen wie Sportplätzen entwickelt. Indem die gleiche Fläche etwa im Winter als Eislauf- und im Sommer als Kunstrasenplatz genützt werde, könne eine doppelte Flächenversiegelung vermieden werden, hieß es in einer Aussendung. Durch die Nutzung von Abwärme etwa durch ein Schwimmbad könne zudem ein "Nachhaltigkeitskreislauf" entstehen.

Die Technik sei bereits etwa im Innsbrucker Stadtteil Igls bei der Zimmerwiese im Einsatz. "Ein ganzjährig nutzbarer Ballspiel- und Eislaufplatz, dessen Kunstrasen im Winter durch integrierte Absorberflächen in eine Kunsteisfläche verwandelt wird", erläuterte AST-Vertriebsleiter Murat Yilmaz: "Gleichzeitig nutzen wir die Abwärme der Kältemaschine effizient für Warmwasser und die Beheizung des Servicegebäudes."

Zusätzliche Vorteile würden sich in Gemeinden mit Schwimmbädern ergeben - wie etwa bereits im Tiroler Telfs, im niederösterreichischen Hollabrunn oder dem Salzburger Bergheim. Dabei könne die Abwärme der Eisbahn im Winter zum Beheizen des Wassers genutzt werden. Im Sommer wiederum kühle das Wasser die Fläche und erwärme sich dabei. So entstehe ein "geschlossener Nachhaltigkeitskreislauf", hieß es. Lösungen wie diese seien auch für kleinere Gemeinden und Regionen attraktiv und leistbar, zeigte man sich überzeugt.

Projekte können gefördert werden

Entsprechende Projekte könnten demnach auch durch Land und Bund gefördert werden - etwa im Rahmen des Tiroler Sportstättenentwicklungsprogramms sowie durch Bundes- und EU-Töpfe für Klimaschutz, Breitensport und Infrastruktur. Das Tiroler Unternehmen AST beschäftigt eigenen Angaben zufolge derzeit 45 Mitarbeiter und realisiert unterstützt durch Tochtergesellschaften in Deutschland, der Schweiz, Kanada und den USA Projekte rund um den Globus. Hauptsächlich produziert man Eisflächen - etwa für die heurige Eishockey-WM in Dänemark.

Zusammenfassung
  • Die Tiroler Firma AST hat eine Technik entwickelt, mit der Sportplätze ganzjährig als Eislauf- und Kunstrasenfläche genutzt werden können und so eine doppelte Flächenversiegelung vermieden wird.
  • Durch die Nutzung von Abwärme, etwa aus Schwimmbädern, entsteht laut AST ein "geschlossener Nachhaltigkeitskreislauf", bei dem im Winter Warmwasser und Gebäude beheizt und im Sommer die Fläche gekühlt wird.
  • Das System ist bereits in mehreren Gemeinden wie Innsbruck-Igls, Telfs, Hollabrunn und Bergheim im Einsatz, AST beschäftigt derzeit 45 Mitarbeiter und realisiert weltweit Projekte, die durch Förderungen unterstützt werden können.