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Eintrittsgebühr für Besuch der Julia-Statue in Verona

Heute, 09:31 · Lesedauer 2 min

Der Balkon, auf dem Julia gemäß der Tragödie von William Shakespeare auf ihren Romeo gewartet haben soll, ist ein Wahrzeichen von Verona. Vor dem Haus der Julia steht eine Bronzestatue, zu der jährlich Tausende Touristen und Paare pilgern. Um den Besucherandrang in der Weihnachtszeit zu bremsen, hat die Stadt Verona eine Neuerung eingeführt: Besucher müssen bis zum Dreikönigstag am 6. Jänner eine Eintrittskarte um zwölf Euro erwerben, um den Hof des Julia-Hauses zu besuchen.

Die kurzfristige Einführung eines kostenpflichtigen Online-Tickets für den Zugang zum Hof der Julia sorgt für Kritik. Bis zum 6. Jänner dürfen nur Besucher mit zuvor online gekauftem Ticket in den Innenhof und ins berühmte Gebäude gelangen.

Der Verband der Fremdenführer von Verona "Ippogrifo" sprach von einem "unangekündigten und verwirrenden" Vorgehen. Die Maßnahme sei "lächerlich" und belaste auch Reiseagenturen, die bereits Führungen geplant hätten. Zudem werde die Zahl der verfügbaren Tickets pro Viertelstunde von 60 auf 45 reduziert. Der Verband kritisierte, dass viele Touristen vor dem Eingang stehen würden, ohne über die Beschränkung informiert zu sein.

Die Kulturbeauftragte der Gemeinde Verona, Marta Ugolini, wies die Vorwürfe zurück. Aus Sicherheitsgründen sei die Reduzierung der Besucherzahlen über die Weihnachtsfeiertage notwendig. Die maximale Kapazität des Hauses der Julia werde für den Zeitraum der Feiertage von 130 auf 100 Personen gesenkt. Zusätzlich würden zwei weitere Sicherheitskräfte eingesetzt. Das Ticket ermögliche zudem nicht nur den Innenhofbesuch, sondern auch die Besichtigung des Hauses der Julia.

Pro Jahr kommen rund 1,5 Millionen Menschen zur "Casa di Giulietta" und lichten sich vor dem wohl berühmtesten Balkon der Weltliteratur ab. Shakespeares Drama "Romeo und Julia" soll sich in Verona abgespielt haben. Allerdings ist die Liebesgeschichte Fiktion - und Julia hat nie wirklich in dem Haus gewohnt. Auch soll der Balkon erst nachträglich angebaut worden sein. Der Balkon der Julia sei trotzdem der meistbesuchte nicht-religiöse Pilgerort der Welt, betonten Experten in Verona.

Zusammenfassung
  • Bis zum 6. Jänner erhebt die Stadt Verona eine Eintrittsgebühr von zwölf Euro für den Zugang zum Hof und Haus der Julia, um den Besucherandrang in der Weihnachtszeit zu begrenzen.
  • Die Zahl der verfügbaren Tickets pro Viertelstunde wird von 60 auf 45 reduziert und die maximale Kapazität des Hauses wird von 130 auf 100 Personen gesenkt.
  • Der Verband der Fremdenführer kritisiert die kurzfristige Einführung des Online-Tickets als 'unangekündigt und verwirrend', während die Kulturbeauftragte Sicherheitsgründe für die Maßnahme anführt.