Vor Konklave

Bruder warnte vor Papstnamen: "Es sollte nicht Leo sein"

Heute, 10:39 · Lesedauer 3 min

Seit Donnerstag ist Robert Francis Prevost das neue Oberhaupt der katholischen Kirche. Als Namen wählte er Leo XIV. - sein Bruder dürfte ihn inspiriert haben.

John Prevost hat seit Donnerstag eine unglaubliche Geschichte zu erzählen: Mein kleiner Bruder ist Papst. Eine Nachbarin habe Robert Francis Prevost schon in der ersten Klasse Volksschule prophezeit, dass es dazu kommen würde.

Am Dienstag, einen Tag bevor die 133 Kardinäle in Rom zum Konklave schritten, habe er seinem Bruder das Gleiche gesagt, erzählt John Prevost der Kathpress. Der Kardinal habe es als "Unsinn" abgetan: "Sie werden keinen amerikanischen Papst wählen", zitiert Prevost seinen kleinen Bruder. "Er hat es einfach nicht geglaubt oder wollte es nicht glauben."

Welchen Namen soll ich mir geben?

Dem "Daily Herold" berichtete der Papst-Bruder schließlich von einem weiteren Moment in der Nacht vor dem Konklave. "Er sagte: Welchen Namen soll ich mir geben?", erinnert sich John Prevost. Die Brüder hätten dann damit begonnen, Namen aufzuzählen. "Ich sagte ihm, es sollte nicht Leo sein, dass das wäre der 13. Aber er muss recherchiert und gesehen haben, dass es eigentlich der 14. ist."

Nun trägt Robert Francis Prevost als der neue Papst den Namen Leo XIV. "Ich hatte nicht wirklich die Vorstellung, dass das passieren könnte", so Bruder John. "Aber es gab eine kleine Chance."

Video: US-Amerikaner Robert Prevost ist neuer Papst

Als er hörte, dass weißer Rauch aus dem Schornstein gestiegen war, rief er die Tochter des ältesten Prevost-Bruders an. Beide nahmen mit dem Telefon in der Hand vor dem Fernseher Platz. Als weniger später der Name des Robert Francis Prevost genannt wurde, habe seine Nichte angefangen zu schreien, erzählt John US-Medien.

"Ich konnte es einfach nicht glauben. Es war einfach nicht möglich. Es war zu weit von dem entfernt, was wir erwartet hatten", berichtet er weiter. "Als er dann heraus kam, um zu reden, wussten wir, dass es wirklich wahr ist."

Er habe sich auch gefragt, wie sein Bruder damit umgehen würde: "Nicht nur mit dem Stolz, sondern auch mit der enormen Verantwortung, die nun auf seinen Schultern lastet."

Berufswunsch Papst

Schon als Kind wollte der neue Papst Leo XIV. Priester werden, erzählt sein Bruder. "Er wusste es sofort. Ich glaube nicht, dass er es jemals hinterfragt hat", sagte John Prevost den US-Sendern ABC und Univision. "Ich glaube nicht, dass er jemals an etwas anderes gedacht hat."

Demnach "zelebrierte" der kleine Robert Prevost nicht nur die "Messe" am heimischen Bügelbrett, das als Altar diente. "Er kannte alle Gebete auswendig, auf Englisch und Latein."

Papst Leo XIV. ist das jüngste von insgesamt drei Geschwistern. Er stammt aus einer religiös geprägten Familie mit europäischen Wurzeln und hat zwei ältere Brüder: Louis Martín und John Joseph. Seine Mutter Mildred Martínez (1912-1990), deren Vorfahren aus Spanien stammten, war als Bibliothekarin tätig. 

Der 1997 verstorbene Vater Louis Marius Prevost hatte französisch-italienische Wurzeln und war Schuldirektor und Religionslehrer.

Zusammenfassung
  • Robert Francis Prevost wurde am Donnerstag zum neuen Papst gewählt und entschied sich für den Namen Leo XIV.
  • Die Inspiration dafür dürfte von seinem älteren Bruder gekommen sein.
  • Kurz vor dem Konklave soll der Papst diesen um Hilfe bei der Namensfindung gebeten haben.
  • Robert Francis Prevost ist das jüngste von drei Geschwistern und stammt aus einer religiösen Familie.
  • Schon als Kind wollte er Priester werden.