AFP

Demos und Gewalt bei Corona-Protesten in Rom, Zagreb, Rotterdam und Australien

0

Am Freitag und Samstag kam es zu großen Demonstrationen mit teils gewalttätigen Ausschreitungen und Verletzen in mehreren Ländern Europas und auch in mehreren Städten in Australien.

Zehntausende Menschen demonstrieren gegen Impfpflicht und Lockdown am Samstag in Wien, es kam immer wieder zu Übergriffen auf Polizei und gegen Journalisten. Doch Österreich ist kein Einzelfall. Auch in Zagreb, Rom, Rotterdam und Australien gingen Menschen auf die Straße. In Rotterdam schoss die Polizei auch Demonstranten. 

Zagreb: Demonstranten aus dem ganzen Land

In der kroatischen Hauptstadt Zagreb zogen tausende Menschen durch die Straßen, um gegen schärfere Corona-Maßnahmen der Regierung zu protestieren. Der kroatische Rundfunk berichtet von Dutzenden Autobussen, die Demonstranten aus dem ganzen Land nach Zagreb gekarrt haben sollen. Die Teilnehmer der Kundgebung forderten immer wieder den Rücktritt des konservativen Regierungschefs Andrej Plenković und skandierten "Keine Kapitulation!". Zu der Kundgebung hatte eine Initiative von Impf- und Maßnahmengegnern aufgerufen. Auch mehrere prominente Vertreter rechtspopulistischer und rechtsextremer Parteien und Organisationen nahmen teil.

Mehr dazu: 

 

 

Italien: Demos in Rom, Mailand, Turin und Triest

In Italien wurde die Demonstrationsfreiheit in Stadtzentren beschränkt.

Am Gelände des Circus Maximus in Rom versammelten sich am Samstag mehrere tausend Menschen an einer Demonstration an Protesten gegen 3G am Arbeitsplatz, die Kinder-Impfung und den Grünen Pass. "Hände weg von den Kindern!", lautete ein Slogan der Demonstranten, die ohne Maske und ohne Berücksichtigen der Distanzierung an der Protestkundgebung teilnahmen. Die Demonstranten in Rom riefen zu einem "Streik" ab dem 11. Dezember auf. Ab diesem Datum sollte bis Ende des Jahres niemand mehr den Grünen Pass vorweisen, lautete die Forderung.

Zu einer Protestkundgebung kam es am Samstag auch in Mailand, Turin und Triest. 

 

 

APA/APA/AFP/ALBERTO PIZZOLI

Rotterdam: Polizei schoss auf mindestens zwei Menschen

Als eine "Orgie der Gewalt" bezeichnete Rotterdams Bürgermeister die Ausschreitungen vom Freitagabend. Justizminister Ferd Grapperhaus berichtete von "extremer Gewalt gegen Polizei, Einsatzkräfte und Feuerwehrleute". Polizeiautos gingen in Flammen auf, in der Innenstadt kam es zu gewalttätigen Krawallen, zwei Bahnhöfe wurden zwischenzeitlich gesperrt, per Noterlass wurde Personen am Freitagabend zwischenzeitlich das Stehenbleiben in der Innenstadt untersagt. Laut Polizei wurden zwei Personen im Krankenhaus behandelt, die durch Polizeikugeln getroffen worden waren. Unklar war zunächst, wie schwer sie verletzt wurden. Mindestens sieben Verletzte wurden gemeldet. Es kam zu 50 Festnahmen, die Polizei kündigte weitere an.  

Großdemos in fünf Städten in Australien

Tausende Menschen sind in Australien aus Protest gegen die strengen Corona-Auflagen in dem Land auf die Straße gegangen. Die größten Demonstrationen gab es laut örtlichen Medienberichten am Samstag in Sydney, Melbourne, Brisbane, Perth und Adelaide. Allein in Sydney, der Hauptstadt des Bundesstaates New South Wales, beteiligten sich nach Polizeiangaben rund 10.000 Menschen an einer Kundgebung.

Die Proteste seien weitgehend friedlich verlaufen, hieß es. Einzig in Melbourne im Bundesstaat Victoria sei eine Person festgenommen worden. Zu den Demonstrationen hatten unterschiedliche Gruppen aufgerufen, die sich gegen Corona-Impfstoffe, Impfpflichten in bestimmten Berufsbranchen oder strenge Regeln gegen die Ausbreitung des Virus in den einzelnen Regionen aussprechen. In Melbourne gab es laut Medienberichten auch eine kleinere Gegendemonstration von Impfbefürwortern.
 

ribbon Zusammenfassung
  • Am Freitag und Samstag kam es zu großen Demonstrationen mit teils gewalttätigen Ausschreitungen und Verletzen in mehreren Ländern Europas und auch in mehreren Städten in Australien.