Indigene Aktivisten stürmen Gelände der Klimakonferenz
BBC-Reporter beobachteten nach eigenen Angaben, wie UNO-Sicherheitspersonal noch anwesenden Delegierten zurief, sie sollten das Gelände verlassen. Auf Instagram-Videos einer Aktivistin war zu sehen, wie eine große Menschentraube von Demonstranten auf den Fluren des Konferenzzentrums Fahnen schwenkte und protestierte.
Am späten Dienstagabend (Ortszeit) hatte sich die Lage wieder beruhigt. Die Zugänge zum COP-Gelände waren verschlossen und wurden von Sicherheitskräften stark bewacht. Auf dem COP-Gelände selbst liegt die Sicherheitsverantwortung bei der UNO-Polizei.
Erstmals seit Jahren findet die UNO-Klimakonferenz wieder in einem demokratischen Rechtsstaat statt, und nicht wie zuletzt in autoritär regierten Ländern wie Aserbaidschan, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Ägypten. Deren repressive Sicherheitsbehörden hatten Demonstrationen und Kundgebungen von Klimaaktivisten rigoros untersagt und nur auf dem abgeschotteten COP-Gelände selbst geduldet.
Das ist nun in Brasilien anders: Proteste sind auch im Stadtgebiet möglich. Auch zur Halbzeit der Konferenz am Wochenende sind Proteste geplant, flankiert von weiteren "Klimastreiks" rund um den Globus.
Zusammenfassung
- Dutzende indigene Aktivisten haben am Dienstagabend das gesicherte Gelände der UNO-Klimakonferenz im brasilianischen Belém gestürmt und sich gewaltsam Zugang verschafft.
- Tausende indigene Aktivisten protestieren auf der Konferenz gegen die Zerstörung ihrer Heimat durch Abholzung des Regenwaldes und demonstrierten auch im Konferenzzentrum mit Fahnen.
- In Brasilien sind Proteste erstmals seit Jahren auch außerhalb des COP-Geländes möglich, nachdem die Konferenz zuletzt in autoritären Ländern mit strengen Demonstrationsverboten stattfand.
