APA/JAKOB GRUBER

Coronavirus: StA leitete Ermittlungen zu Ischgler Fall ein

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Die Staatsanwaltschaft Innsbruck hat wegen eines möglichen Ischgler Corona-Falls, der nicht der Gesundheitsbehörde gemeldet worden sein soll, Ermittlungen eingeleitet. Dies sagte Staatsanwaltschaftssprecher Hansjörg Mayr am Dienstag der APA. Ermittelt wird nun wegen des Verdachts der fahrlässigen Gefährdung von Menschen durch übertragbare Krankheiten.

Die Staatsanwaltschaft Innsbruck hat wegen eines möglichen Ischgler Corona-Falls, der nicht der Gesundheitsbehörde gemeldet worden sein soll, Ermittlungen eingeleitet. Dies sagte Staatsanwaltschaftssprecher Hansjörg Mayr am Dienstag der APA. Ermittelt wird nun wegen des Verdachts der fahrlässigen Gefährdung von Menschen durch übertragbare Krankheiten.

Zuvor hatte das Land Tirol eine Anfrage des ZDF an die Gemeinde Ischgl, wonach in einem dortigen Betrieb schon Ende Februar ein positiver Fall bekannt gewesen sein soll, an die Staatsanwaltschaft weiter geleitet. Der namentlich nicht genannte Gastronomiebetrieb soll es unterlassen haben, diesen positiven Fall und die weiteren Mitarbeiter dieses Betriebs als Verdachtsfälle der Gesundheitsbehörde zu melden.

Es sei derzeit unbekannt, um welchen Betrieb es sich handeln soll und ob tatsächlich Meldepflichten verletzt wurden, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Deshalb habe man nun das Landeskriminalamt mit Ermittlungen beauftragt. Ein Verstoß gegen eine Meldepflicht könnte jedenfalls dann strafrechtlich relevant sein, "wenn der Verstoß geeignet war, eine Ansteckungsgefahr herbeizuführen", hieß es seitens der Staatsanwaltschaft.

Ermittlungsergebnisse könnten jedoch noch etwas auf sich warten lassen. "Ermittlungen vor Ort gestalten sich in der jetzigen Situation etwas schwierig", meinte Mayr.

Die Staatsanwaltschaft wies zudem darauf hin, dass sich Anzeigen im Zusammenhang mit dem Coronavirus häufen würden. Sinn machen Anzeigen jedoch nur dann, wenn sie konkrete Informationen und damit auch entsprechende Ermittlungsansätze enthalten. Der Staatsanwaltschaft eine bloße Zusammenfassung von Medienberichten zu übermitteln sei hingegen "entbehrlich".

In Sachen Corona-Hotspot Tiroler Skiorte gab es eine weitere Anzeige. Verbraucherschützer Peter Kolba bringt am Dienstag bei der Staatsanwaltschaft Innsbruck eine Sachverhaltsdarstellung ein, weil die Tiroler Behörden die Sperren von Hotels und Pisten hinausgezögert haben sollen. Die Anzeige richtet sich u.a. gegen den für Tourismus zuständigen Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP). Spätestens seit 5. März müssten die Behörden gewusst haben, dass von Ischgl eine große Coronavirus-Ansteckungsgefahr ausging, so Kolba mit Bezug auf einen journalistischen Blog, der seit längerem über das Thema berichtet.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Staatsanwaltschaft Innsbruck hat wegen eines möglichen Ischgler Corona-Falls, der nicht der Gesundheitsbehörde gemeldet worden sein soll, Ermittlungen eingeleitet.
  • Ermittelt wird nun wegen des Verdachts der fahrlässigen Gefährdung von Menschen durch übertragbare Krankheiten.
  • Die Staatsanwaltschaft wies zudem darauf hin, dass sich Anzeigen im Zusammenhang mit dem Coronavirus häufen würden.

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