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Zukunftsdiskurse im Öl-Staat? Das Wichtigste zur Weltklimakonferenz

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Zwei Wochen lang wird in Dubai über die Zukunft des Klimas verhandelt. Doch rund um die diesjährige Weltklimakonferenz herrscht Kritik: Die Vereinigten Arabischen Emirate sind ein großer Exporteur von Öl sowie Gas und der Präsident der COP28 ist selbst Chef eines Öl-Konzerns.

Am Donnerstag startet die zweiwöchige Weltklimakonferenz der UNO. 80.000 Teilnehmende werden dafür in Dubai erwartet. PULS 24 hat alle Fragen und Antworten zur COP28. 

Was ist die Weltklimakonferenz?

Bei der Klimakonferenz oder Conference of the Parties (COP) kommen seit 1995 die EU und die 197 beteiligten Staaten zusammen, die 1992 in Rio de Janeiro die UNO-Rahmenkonvention zum Klimawandel unterzeichneten. Die Konferenz findet jährlich an einem anderen Ort statt. 

Die Verhandlungen dauern zwei Wochen und dienen der Formulierung eines Beschlusstextes. Österreich sitzt im Rahmen der EU am Verhandlungstisch.

Heuer sind die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) das Austragungsland. Der Industrieminister der VAE, Sultan Ahmed al-Dschaber, leitet die Konferenz und ist zugleich selbst Chef eines Öl-Konzerns.

Sultan Ahmed al-DschaberAFP

 Sultan Ahmed al-Dschaber

Was steht auf der Agenda? 

Bei der COP28 soll es primär um eine Bestandsaufnahme des Pariser Klimaabkommens gehen, welches 2015 beschlossen wurde. Eine Vielzahl an Staaten haben die damals festgelegten Ziele verfehlt.

In Dubai zieht man nun eine Zwischenbilanz. Das Ziel ist es, herauszufinden, was bereits erreicht wurde und welche Anstrengungen noch nötig sind.

Ein besonderes Augenmerk legt man auf den globalen Süden, der am meisten von Klimakatastrophen heimgesucht wird. Im Rahmen der COP27 wurde der sogenannte "Loss & Damage-Fonds" beschlossen, der einen Ausgleichsfonds für Entwicklungsländer darstellt. Zuletzt kam er ins Stocken, Anfang November wurde eine Kompromisslinie erzielt. Ob sie hält, wird der COP28 zeigen. 

Eine zentrale Rolle wird wohl auch der Ausstieg aus fossilen Brennstoffen, wie Öl, Gas und Kohle, spielen. Diverse EU-Staaten, darunter Deutschland, wollen einen Ausbau der Erneuerbaren Energie. Frankreich oder die USA sprechen sich etwa für einen Ausbau der Atomenergie aus. 

Viel Kritik vor Beginn

Schon der Klimagipfel 2022 in Ägypten (COP27) rief aufgrund eines Coca-Cola-Sponsorings Kritiker auf den Plan. Die COP28 ist nicht weniger umstritten. Die Vereinigten Arabischen Emirate schöpfen durch Öl- und Gas-Exporte Geld. Der COP28-Präsident, Ahmed al-Dschaber, ist Chef des staatlichen Ölkonzerns ADNOC.

Im Mai forderten bereits mehr als 100 Mitglieder des US-Kongresses und des Europäischen Parlaments den Rücktritt Dschabers. Er teilt auch nicht die Meinung von Umweltorganisationen den Ausbau von fossilem Brennstoff sofort zu stoppen.

Dschaber sagte zwar, dass die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen abgebaut werden müsse, für einen Stopp sprach er sich bis dato aber nicht aus. Eine Tatsache, die bei Klimaaktivist:innen weltweit auf Kritik stößt. 

Er versteht die Vorbehalte gegenüber seiner Person und seinem Land nicht. In seinen Ämtern als Chef von ADNOC und als Industrieminister beschäftige er sich "zum Großteil" mit Nachhaltigkeit.

Am Dienstag wurde bekannt, dass der Präsident seine Position für etwaige Öldeals genutzt haben könnte. 

ribbon Zusammenfassung
  • Zwei Wochen lang wird in Dubai über die Zukunft des Klimas verhandelt.
  • Doch rund um die diesjährigen Weltklimakonferenz herrscht Kritik: Die Vereinigten Arabischen Emirate sind ein großer Exporteur von Öl sowie Gas und der Präsident der COP28 ist selbst Chef eines Öl-Konzerns.
  • PULS 24 hat alle Fragen und Antworten zur COP28. 

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