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Chinas ehrgeizige Asteroiden-Mission gestartet

29. Mai 2025 · Lesedauer 2 min

China hat erstmals eine Mission zur Rückholung von Gesteinsproben eines erdnahen Asteroiden gestartet. Die unbemannte Raumsonde "Tianwen-2" hob am frühen Donnerstagmorgen (Ortszeit) an Bord einer Rakete vom Typ Langer Marsch 3B vom Raumfahrtzentrum Xichang in der südwestchinesischen Provinz Sichuan ab. Chinas staatliche Nachrichtenagentur Xinhua sprach unter Berufung auf die chinesische Raumfahrtbehörde von einem erfolgreichen Start.

"Tianwen-2" nimmt nun Kurs auf den rund 40 Millionen Kilometer entfernten Asteroiden 2016 HO3, besser bekannt als Kamo'oalewa. Der Himmelskörper gilt als sogenannter Quasi-Satellit der Erde, da er auf einer ähnlichen Umlaufbahn die Sonne umkreist. Die Forscher erwarten sich von den Proben, die "Tianwen-2" auf dessen Oberfläche einsammeln soll, neue Erkenntnisse über die Entstehung und frühe Entwicklung unseres Sonnensystems.

Die Mission ist komplex aufgebaut: Zunächst wird die Sonde Kamo'oalewa über mehrere Monate hinweg umkreisen, um detaillierte Daten und Bilder zu sammeln. Danach erfolgt die Entnahme von Proben, die anschließend zurück zur Erde gebracht werden sollen.

Dort sollen sie voraussichtlich im Jahr 2027 von der Sonde mit Hilfe einer Rückkehrkapsel abgesetzt werden. Im Anschluss soll "Tianwen-2" zum Kometen 311P weiterfliegen, der sich im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter befindet.

Asteroiden sind kleine Himmelskörper aus Stein und Metall. Kometen bestehen aus Eis, Staub und gefrorenem Gas und entwickeln beim Annähern an die Sonne einen hellen Schweif.

China erzielt rasche Fortschritte im All

Chinas Raumfahrtprogramm hat in den vergangenen Jahren rasante Fortschritte gemacht. Die jetzt gestartete Asteroidenmission ist nur einer von zahlreichen ambitionierten Plänen Pekings.

Mit dem Betrieb der ständig besetzten Raumstation "Tiangong" zeigt sich China als ernst zu nehmende Konkurrenz zu traditionellen Raumfahrtnationen. Für etwa 2030 hat Peking zudem eine bemannte Mondlandung angekündigt.

Bereits 2020 hatte China mit der Mission "Tianwen-1" erfolgreich einen Rover auf dem Mars abgesetzt und damit seine Fähigkeiten bei anspruchsvollen interplanetaren Missionen unter Beweis gestellt. Durch den Start von "Tianwen-2" will die Volksrepublik nun eine Lücke schließen: Bisher waren nur die USA und Japan in der Lage, Material von Asteroiden zur Erde zu bringen.

Zusammenfassung
  • China hat am Donnerstag mit der Raumsonde "Tianwen-2" erstmals eine Mission zur Rückholung von Gesteinsproben eines rund 40 Millionen Kilometer entfernten Asteroiden gestartet.
  • Die Sonde soll den Quasi-Satelliten Kamo'oalewa umkreisen, Proben entnehmen und diese voraussichtlich 2027 per Rückkehrkapsel zur Erde bringen.
  • Nach der Probenrückgabe ist ein Weiterflug von "Tianwen-2" zum Kometen 311P im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter geplant.