APA/APA (dpa)/Andrea Warnecke

Butter oder Margarine: "Konsument"-Tester sagen weder/noch

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Butter oder Margarine? Gerade in der Vorweihnachtszeit eine Frage, die sich vermutlich etliche Keks-Bäckerinnen und -Bäcker stellen. Das Magazin "Konsument" hat aktuell 36 Produkte unter die Lupe genommen und dabei eigentlich keine eindeutige Antwort gefunden. Margarine hat zwar meist einen deutlich niedrigeren Gehalt an gesättigten Fettsäuren, allerdings enthalten fast alle Produkte - das vor allem ökologisch nicht unbedenkliche - Palmöl.

In viele Margarinen sei Palmöl enthalten, nicht zuletzt deshalb, weil es schnell und billig hergestellt werden könne und sich leicht verarbeiten lasse. Palmöl habe aber markante Nachteile, so der "Konsument": "So sind Margarinen, die Palmöl enthalten, stärker mit 3-MCPD und Glycidyl-Fettsäureester belastet. 3-MCPD gilt als möglicherweise krebserregend für den Menschen. Glycidyl-Fettsäureester werden im Körper aufgespalten, dabei wird Glycidol freigesetzt. Diese Substanz gilt ebenfalls als krebserregend und zudem als erbgutschädigend. Die Aufnahme der genannten Verbindungen über Lebensmittel sollte daher so gering wie möglich gehalten werden", hieß es am Freitag.

Problematisch erachten die Prüfer den Fettgehalt von Butter, der bei gut 80 Prozent liegt, während er bei den 36 Margarinen und Streichfetten 30 bis - ebenfalls - 80 Prozent beträgt. Der zumeist niedrigere Fettanteil sei daher einer der wesentlichen Vorteile von Margarine gegenüber Butter. Dazu komme, dass sich die Aufnahme von gesättigten Fettsäuren, insbesondere von Transfettsäuren, nachteilig auf die Gesundheit auswirke, weil sie das Risiko für Fettstoffwechselstörungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen.

Das Magazin verweist aber auch auf die - neben den gesundheitlichen Folgen - sozialen und ökologischen Nachteile von Palmöl. Ohne nähere Angaben der Quelle stellt es aber fest, dass Margarine trotz Palmöl einen geringeren CO2-Fußabdruck als Butter verursache und weniger Land, Wasser und Energie zur Erzeugung benötige.

Die Tipps von Konsument": Gesättigte Fette sollten in der Nahrung so weit wie möglich reduziert werden, das heißt: weniger Fleisch, Wurst, Käse, Butter sowie weniger palmöl- und kokosfetthaltige Produkte konsumieren. Auf Palmöl sollte aus ökologischen, sozialen und gesundheitlichen Gründen verzichtet werden, wer dennoch solche Produkte konsumiert, sollte auf die Zertifizierung (Bio- bzw. RSPO-Siegel) achten. Und für die Weihnachtskekse gilt: Fettärmere Margarinen sind eher als Brotaufstrich geeignet, fettreichere können hingegen auch zum Kochen und Backen verwendet werden.

ribbon Zusammenfassung
  • Das Magazin "Konsument" hat aktuell 36 Produkte unter die Lupe genommen und dabei eigentlich keine eindeutige Antwort gefunden.
  • Margarine hat zwar meist einen deutlich niedrigeren Gehalt an gesättigten Fettsäuren, allerdings enthalten fast alle Produkte - das vor allem ökologisch nicht unbedenkliche - Palmöl.
  • Das Magazin verweist aber auch auf die - neben den gesundheitlichen Folgen - sozialen und ökologischen Nachteile von Palmöl.

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