APA/ERWIN SCHERIAU

Bundesheer musste Pflegeheim übernehmen - nun liegen Gutachten vor

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Im vergangenen November musste das Bundesheer ausrücken um das Pflegeheim "Tannenhof" in der Obersteiermark zu übernehmen. Große Teile der Bewohner und Belegschaft waren corona-positiv. Nun liegen der Staatsanwaltschaft die Experten-Gutachten vor.

Nach den vielen Corona-Fällen im Pflegeheim "Tannenhof" im obersteirischen St. Lorenzen im Mürztal und dem benötigten Einsatz des Bundesheeres ermittelt die Staatsanwaltschaft Leoben nach wie vor, wie es dazu kommen konnte und ob Verantwortliche falsch gehandelt haben könnten.

Auf APA-Anfrage hieß es am Donnerstag, dass mittlerweile sämtliche Gutachten eingelangt sind: die Obduktionsgutachten, ein Pflegegutachten und ein Hygienegutachten.

Ermittelt wird konkret wegen Vernachlässigung und Gefährdung von Personen mit übertragbaren Krankheiten. Mit den nun vorliegenden Gutachten könnten noch weitere Ermittlungen nötig sein. Vorerst werden die Ergebnisse geprüft, sagte Sprecherin Yvonne Huber von der Staatsanwaltschaft Leoben.

Die unabhängige Expertenkommission zur Aufarbeitung der Vorfälle, die im April eingerichtet worden war, hat bisher noch keine Ergebnisse öffentlich vorzuweisen. Bei einem Pflegegipfel im Oktober sollen diese vorgestellt werden. Die Expertenkommission habe bis dahin noch einige Termine wahrzunehmen, hieß es seitens des Landes Steiermark, das die Kommission im Frühjahr zusammengestellt hatte.

Ende 2020 waren von mehr als 40 Bewohnerinnen und Bewohnern des Pflegeheims etwa 90 Prozent positiv auf Corona getestet worden, 18 starben. Zusätzlich waren drei Viertel des Pflegepersonals positiv oder als Kontaktpersonen der Kategorie 1 in Quarantäne. Daraufhin musste das Bundesheer mit Sanitätern anrücken und die Betreuung im Heim für etwa eine Woche übernehmen.

ribbon Zusammenfassung
  • Im vergangenen November musste das Bundesheer ausrücken um das Pflegeheim "Tannenhof" in der Obersteiermark zu übernehmen. Große Teile der Bewohner und Belegschaft waren corona-positiv. Nun liegen der Staatsanwaltschaft die Experten-Gutachten vor.
  • Die Staatsanwaltschaft Leoben ermittelt nach wie vor, wie es dazu kommen konnte und ob Verantwortliche falsch gehandelt haben könnten.
  • Auf APA-Anfrage hieß es am Donnerstag, dass mittlerweile sämtliche Gutachten eingelangt sind: die Obduktionsgutachten, ein Pflegegutachten und ein Hygienegutachten.
  • Ermittelt wird konkret wegen Vernachlässigung und Gefährdung von Personen mit übertragbaren Krankheiten. Mit den nun vorliegenden Gutachten könnten noch weitere Ermittlungen nötig sein.
  • Die unabhängige Expertenkommission zur Aufarbeitung der Vorfälle, die im April eingerichtet worden war, hat bisher noch keine Ergebnisse öffentlich vorzuweisen. Bei einem Pflegegipfel im Oktober sollen diese vorgestellt werden.
  • Ende 2020 waren von mehr als 40 Bewohnerinnen und Bewohnern des Pflegeheims etwa 90 Prozent positiv auf Corona getestet worden, 18 starben. Zusätzlich waren drei Viertel des Pflegepersonals positiv oder als Kontaktpersonen der Kategorie 1 in Quarantäne.

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