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Bub bei Kindergartenausflug ertrunken: Polizei ermittelt wegen fahrlässiger Tötung

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Am Dienstag ertrank der fünfjährige Martin in einem Teich, nachdem er bei einem Kindergartenausflug davongelaufen war. Gegen zwei Betreuerinnen wird wegen fahrlässiger Tötung ermittelt. Eltern, Kinder und Betreuerinnen bekommen Hilfe von Kriseninterventionsteams.

Tragödie im Kindergarten: 5-jähriger Martin ertrinkt bei Ausflug

Einen Tag nach dem Tod des Kindergartenkindes steht am Mittwoch die Todesursache laut Polizei auch offiziell fest: Laut Medizinern ist Martin, nachdem er von der Gruppe davongelaufen war, im Teich in einem privaten Garten ertrunken, erklärte ein Sprecher der Landespolizeidirektion Burgenland.

Die Gruppe eines Mattersburger Kindergartens war mit neun Kindern und den zwei Betreuerinnen am Montagvormittag auf einer Flurreinigungsaktion unterwegs, als der Bub verschwand. Laut Medienberichten sollen ihm Betreuerinnen auf dem leicht hügeligen Gelände noch nachgelaufen sein, ihn aber aus den Augen verloren haben - dazu gab es seitens der Polizei zunächst keine Bestätigung.

Die Befragung der beteiligten Personen läuft noch. Die Leiche des Kindes wurde inzwischen freigegeben. 

Sorgfaltspflicht vernachlässigt? 

Die Staatsanwaltschaft Eisenstadt ermittelt unterdessen gegen die beiden Betreuerinnen wegen fahrlässiger Tötung. Geprüft wird laut einer Sprecherin, ob die gebotene Sorgfalt außer Acht gelassen wurde und dadurch fahrlässiges Handeln vorliegt. Auch sie erklärte, dass keine Obduktion des Leichnams vorgenommen wird.

Die Bürgermeisterin von Mattersburg, Claudia Schlager spricht im Interview mit Reporter Paul Maier über den Tod des Kindes beim Kindergarten-Ausflug.

"Damit alle Hilfe bekommen"

In Mattersburg lag der Fokus am Mittwoch auf der psychischen Aufarbeitung des Unfalls. Dem Personal, den Eltern und den Kindern stehen Teams der Krisenintervention zur Verfügung, "damit alle Hilfe bekommen". Bei Bedarf könne man sich melden und es werde psychologische Unterstützung organisiert, erklärte eine Sprecherin der Stadtgemeinde.

Kindergarten weiter geöffnet

Die betroffene Kinderbetreuungseinrichtung sei daher auch weiterhin geöffnet, um mit professioneller Hilfe über das Geschehen sprechen zu können. Am Mittwoch treffen sich auch die Leiterinnen aller Mattersburger Kindergärten, um die Situation zu besprechen.

ribbon Zusammenfassung
  • Am Dienstag ertrank der fünfjährige Martin in einem Teich, nachdem er bei einem Kindergartenausflug davongelaufen war.
  • Gegen zwei Betreuerinnen wird wegen fahrlässiger Tötung ermittelt.
  • Eltern, Kinder und Betreuerinnen bekommen Hilfe von Kriseninterventionsteams.