APA/APA (AFP/GETTY)/Tim Krochak

Blutbad in Kanada: Trudeau fordert striktere Waffengesetze

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Nach der schlimmsten Gewalttat in der Geschichte Kanadas mit mindestens 19 Toten will Premierminister Justin Trudeau rasch striktere Waffengesetze umsetzen. "Wir haben da im Wahlkampf ernsthafte Verpflichtungen gemacht und sind das auch schon angegangen - und setzen das um, um sicherzugehen, dass wir die Reglementierung von Waffenbesitz in diesem Land stärken", sagte Trudeau.

Nach der schlimmsten Gewalttat in der Geschichte Kanadas mit mindestens 19 Toten will Premierminister Justin Trudeau rasch striktere Waffengesetze umsetzen. "Wir haben da im Wahlkampf ernsthafte Verpflichtungen gemacht und sind das auch schon angegangen - und setzen das um, um sicherzugehen, dass wir die Reglementierung von Waffenbesitz in diesem Land stärken", sagte Trudeau.

Im Wahlkampf hatte der Premierminister im vergangenen Jahr unter anderem versprochen, Angriffswaffen überall in Kanada zu verbieten und von Privatpersonen legal gekaufte militärische Waffen zurückzukaufen. Anders als im Nachbarland USA sind die Waffengesetze in Kanada schon jetzt vergleichsweise streng.

In der ländlichen Provinz Nova Scotia an der Atlantikküste ging die Spurensuche indes weiter. Dabei könne sich die offizielle Opferzahl des mutmaßlichen Amoklaufs eines 51-jährigen Tatverdächtigen noch erhöhen, hieß es von der Polizei. Ermittler Chris Leather sagte, dass 16 Tatorte auf der Halbinsel untersucht würden, zudem seien fünf Feuer gelegt worden. Es könne sein, dass in niedergebrannten Häusern noch weitere Tote gefunden werden.

18 Todesopfer sowie der getötete Amokläufer waren am Montag bestätigt - Leather sprach bei einer Pressekonferenz allerdings auch davon, dass es "mehr als 19 Tote" gebe. Unter den Opfern ist auch eine Polizistin mit 23 Dienstjahren. Der Täter war Sonntagmittag nach zwölfstündiger Verfolgungsjagd an einer Tankstelle im Ort Enfield von der Polizei gestellt und getötet worden.

Per Notruf hatte die Royal Canadian Mounted Police zuvor Hinweise auf einen bewaffneten Angreifer in der Ortschaft Portapique rund 130 Kilometer nördlich der Provinzhauptstadt Halifax erhalten. In einem Haus und auf dem umliegenden Grundstück habe man mehrere Leichen entdeckt - von dem Täter fehlte zunächst jede Spur.

Bei der Jagd durch Nova Scotia wurden Opfer an mehreren Tatorten sowie abgebrannte Häuser in der Atlantik-Provinz gefunden. Laut Radio Canada zog sich die Verfolgungsjagd über mehr als 100 Kilometer hin. Die Polizei bestätigte, dass der 51-Jährige eine Polizeiuniform getragen habe und mit einem Fahrzeug unterwegs gewesen sei, das einem Streifenwagen gleiche.

Zum Motiv des Schützen machten die Ermittler zunächst keine Angaben. Leather zufolge deutet vieles darauf hin, dass der Tatverdächtige das Blutbad plante und dabei auch Menschen tötete, die er nicht kannte. Kanadas Polizeichefin Brenda Lucki sagte, der Attentäter könnte möglicherweise anfänglich ein Motiv gehabt haben, das sich dann aber in "Zufälligkeit" gewandelt habe.

Der zuvor blutigste Amoklauf in Kanada hatte sich 1989 ereignet, als der 25 Jahre alte Frauenhasser Marc Lepine an einer Hochschule in Montreal 14 Frauen erschoss und 13 weitere Menschen verletzte, bevor er sich selbst das Leben nahm.

ribbon Zusammenfassung
  • Nach der schlimmsten Gewalttat in der Geschichte Kanadas mit mindestens 19 Toten will Premierminister Justin Trudeau rasch striktere Waffengesetze umsetzen.
  • "Wir haben da im Wahlkampf ernsthafte Verpflichtungen gemacht und sind das auch schon angegangen - und setzen das um, um sicherzugehen, dass wir die Reglementierung von Waffenbesitz in diesem Land stärken", sagte Trudeau.

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