APA/APA (dpa/Archiv)/Maurizio Gambarini

Bisher kein Nachfrageanstieg bei Opferschutzeinrichtungen

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Bisher haben die österreichischen Gewaltschutzzentren und Frauenhäuser keinen Anstieg der Betretungs- und Annäherungsverbote oder der Gesamtzahl der betreuten Personen beobachtet. "Die Gründe für diese Entwicklung können vielfältig sein, erst im Laufe der Zeit wird man konkrete Faktoren erkennen können", teilten die Opferschutzeinrichtungen am Mittwoch in einer Aussendung mit.

Bisher haben die österreichischen Gewaltschutzzentren und Frauenhäuser keinen Anstieg der Betretungs- und Annäherungsverbote oder der Gesamtzahl der betreuten Personen beobachtet. "Die Gründe für diese Entwicklung können vielfältig sein, erst im Laufe der Zeit wird man konkrete Faktoren erkennen können", teilten die Opferschutzeinrichtungen am Mittwoch in einer Aussendung mit.

"Wir wissen in Wirklichkeit nicht, wie sich einzelne Faktoren der Maßnahmen auf das Zusammenleben im Familiensystem auswirken werden. Sollte es in weiterer Folge zu erhöhter Nachfrage kommen, sind wir jedenfalls gut vorbereitet", hieß es. "Menschen, die in Konfliktsituationen im Familienverband bisher nicht gewalttätig waren, werden es auch in diesen Zeiten nicht werden. Ich bin sogar zuversichtlich, dass die Entschleunigung dazu beitragen kann, dass in Familien neue Konfliktstrategien erprobt werden können", sagte Marina Sorgo, Bundesverbandsvorsitzende der Gewaltschutzzentren.

Aber: "Ein erhöhtes Risiko sehe ich jedoch für Familien mit einer Vorgeschichte der Gewalt, die derzeit auch existenzbedrohende Probleme und Ängste haben", ergänzte sie. Ähnlich sah es auch Michaela Gosch vom Zusammenschluss Österreichischer Frauenhäuser: "Wir rechnen damit, dass in Familiensystemen, die schon vor den Maßnahmen von Gewalt geprägt waren, mit Fortdauer des Ausnahmezustandes ein erhöhtes Eskalationsrisiko besteht." Sie befürchtete auch, dass die Maßnahmen ein Hemmschuh für den Ausstieg aus einer Gewaltbeziehung sein könnten.

"Wichtig ist es jetzt zu vermitteln, dass das Gewaltschutzsystem auch in Krisenzeiten funktioniert. Sowohl die Gewaltschutzzentren als auch die Frauenhäuser bieten weiterhin ihre Unterstützungsleistungen an. In den Frauenhäusern stehen österreichweit weiterhin genügend Plätze zur Verfügung", betonten Sorgo und Gosch.

ribbon Zusammenfassung
  • Bisher haben die österreichischen Gewaltschutzzentren und Frauenhäuser keinen Anstieg der Betretungs- und Annäherungsverbote oder der Gesamtzahl der betreuten Personen beobachtet.
  • "Die Gründe für diese Entwicklung können vielfältig sein, erst im Laufe der Zeit wird man konkrete Faktoren erkennen können", teilten die Opferschutzeinrichtungen am Mittwoch in einer Aussendung mit.