APA/APA (AFP)/FILIPPO MONTEFORTE

Bisher 6.820 Coronavirus-Todesopfer in Italien

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Die Zahl der Coronavirus-Todesopfer und der Infizierten in Italien ist am Dienstag erneut angestiegen. 743 zusätzliche Todesopfer wurden am Dienstag gemeldet. Der Zuwachs war damit höher als in den vergangenen zwei Tagen. Die Gesamtzahl der Todesopfer wegen des Covid-19-Virus in Italien stieg damit auf 6.820. Die Zahl der Infizierten kletterte auf 54.303, teilte der Zivilschutz am Dienstag mit.

Die Zahl der Coronavirus-Todesopfer und der Infizierten in Italien ist am Dienstag erneut angestiegen. 743 zusätzliche Todesopfer wurden am Dienstag gemeldet. Der Zuwachs war damit höher als in den vergangenen zwei Tagen. Die Gesamtzahl der Todesopfer wegen des Covid-19-Virus in Italien stieg damit auf 6.820. Die Zahl der Infizierten kletterte auf 54.303, teilte der Zivilschutz am Dienstag mit.

8.326 Patienten sind inzwischen genesen. 3.393 Patienten befinden sich auf Intensivstation, das sind sechs Prozent aller Infizierten. Italien ist das weltweit am stärksten von der Coronavirus-Pandemie betroffene Land.

In der Lombardei, der innerhalb des Landes am stärksten betroffenen Region, wurden allein 402 zusätzliche Todesopfer verzeichnet. Insgesamt liegt die Zahl der Corona-Toten in der norditalienischen Region damit bei 4.178. Die Zahl der Infizierten in der Lombardei wuchs bis Dienstag von 18.919 auf 19.868. 9.711 Menschen liegen in den lombardischen Krankenhäusern, 1.194 davon auf der Intensivstation.

Nach der Lombardei sind nach wie vor die Emilia Romagna und Venetien die am stärksten betroffenen italienischen Regionen. In Kärntens Nachbarregion Friaul Julisch Venetien starben bisher 64 Personen, die Zahl der Infizierten kletterte bis Dienstag auf 992.

Die Sanitäter zahlen einen hohen Preis für ihren Einsatz im Kampf gegen die Pandemie. 25 Ärzte sind seit Beginn der Seuche vor über einem Monat gestorben.

Der Bürgermeister der von der Coronavirus-Epidemie schwer betroffenen lombardischen Stadt Bergamo, Giorgio Gori, forderte alle EU-Länder auf, drastische Vorkehrungen gegen Neuinfektionen zu ergreifen. "Die weniger betroffenen Länder sollten diese Tage Vorsprung nutzen, um sich bestens zu rüsten. Sie sollen nicht warten, bis die Epidemie voll ausbricht", so Gori. Er räumte auch ein, dass die Lombardei spät Maßnahmen gesetzt habe, um die Epidemie einzudämmen. "Angesichts des Ausbruchs der Epidemie in China hätten wir uns besser vorbereiten sollen", gab der Bürgermeister zu. Lombardische Ärzte hatten bereits im Jänner Kranke mit Lungenentzündung behandelt, sie hätten jedoch nicht erkannt, dass es sich um Covid 19-Fälle handelte.

Angesichts der hohen Zahl der Covid-19-Todesopfer in den letzten Tagen sind die Särge in Bergamo knapp geworden. Bestattungsfirmen in der italienischen Region Lombardei sind unter Druck geraten. 60 Särge wurden bestellt, lediglich 30 konnten geliefert werden. "Es ist nicht einfach, Särge für die vielen Toten zu finden", sagte der Inhaber einer Bestattungsfirma der lokalen Tageszeitung "Eco di Bergamo". Die Zahl der Toten ist so hoch, dass die Lagerkapazität der Leichenhalle in Bergamo seit Tagen ausgeschöpft ist. Dies gilt auch für den einzigen Ofen des Krematoriums, der derzeit 24 Stunden durchgehend läuft.

Die meisten Italiener scheinen die strengen Eindämmungsmaßnahmen der Regierung inzwischen akzeptiert zu haben. Großstädte wie Mailand, Neapel, Rom und Florenz machten in den vergangenen Tagen einen verwaisten Eindruck.

Italiens Polizei kontrollierte seit Einführung der Ausgangsverbote vor zwei Wochen mehr als zwei Millionen Menschen. Das meldete die Nachrichtenagentur Ansa unter Berufung auf das Innenministerium in Rom. Dabei dürfen die Sicherheitskräfte auch offiziell Drohnen zur Überwachung nutzen. Die Luftfahrtbehörde ENAC hatte der Polizei am Montag grünes Licht für die Überwachung aus der Luft gegeben. Die Freigabe gelte bis zum 3. April, teilte die Behörde mit. Kommunen wie die Küstenstädte Rapallo und Rimini legten damit sofort los. Andere Orte hatten die Drohnen schon vorher eingesetzt.

Im Kampf gegen Covid-19 geht Italien ungewöhnliche Wege: 3D-Drucker-Firmen, Strumpfwaren-Hersteller und der Fiat-Konzern helfen bei der Herstellung von dringend benötigtem medizinischem Material. "Wir wurden von einer Zeitung aus Brescia kontaktiert und gefragt, ob wir für ein Krankenhaus Ventile für Beatmungsgeräte drucken könnten", sagte Alessandro Romaioli, ein auf 3D-Druck spezialisierter Ingenieur der Firma Isinnova der Nachrichtenagentur AFP. Daraufhin habe die Firma vier Prototypen produziert und ins Krankenhaus gebracht. "Dort sagten sie uns, dass sie funktionieren", sagte Romaioli weiter. Die Ventile seien an Patienten getestet worden - mit ausgezeichneten Ergebnissen. Das Krankenhaus habe daraufhin hundert weitere Ventile bestellt, sagte der junge Ingenieur.

"In einer normalen Situation müssen die in einem Krankenhaus verwendeten Ventile zertifiziert werden, sie müssen alle Tests bestehen. In diesem Fall hatte das Krankenhaus einen sehr dringenden Bedarf, sie sagten uns: 'Wir haben Patienten ohne Sauerstoff wegen des Mangels an diesen Ventilen, was immer Sie uns bringen, wird ein Gewinn sein'", sagt Romaioli.

Auch der Strumpfwarenhersteller Calzedonia gab bekannt, einige seiner Werkstätten zur Produktion von Atemschutzmasken zu nutzen. Seit Montag würden täglich 10.000 Masken produziert. Die Zahl soll nach Angaben des Unternehmens noch erhöht werden. Ähnliche Unterstützung bieten der Sportgerätehersteller Macron und der italienisch-amerikanische Autohersteller Fiat Chrysler an. Macron kündigte die Herstellung von "Masken, Handschuhen und Schürzen" in seinen Produktionsstätten in China an, Fiat will in einem seiner Werke eine Million Masken pro Monat produzieren.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Zahl der Coronavirus-Todesopfer und der Infizierten in Italien ist am Dienstag erneut angestiegen.
  • 743 zusätzliche Todesopfer wurden am Dienstag gemeldet.
  • Der Zuwachs war damit höher als in den vergangenen zwei Tagen.
  • Die Gesamtzahl der Todesopfer wegen des Covid-19-Virus in Italien stieg damit auf 6.820. Die Zahl der Infizierten kletterte auf 54.303, teilte der Zivilschutz am Dienstag mit.
  • 8.326 Patienten sind inzwischen genesen.