Bisher 30.534 Impfungen, Ministerium-Dashboard zeigt das Doppelte an

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In den elektronischen Impfpass und damit ins Impfregister wurden bis heute, Donnerstag, früh 30.534 Corona-Impfungen eingetragen. Die vom Gesundheitsministerium im "Dashboard" genannte Zahl der bisherigen Impfungen liegt mehr als doppelt so hoch.

Die Zahl der tatsächlichen Impfungen nannte der Vorsitzende der Konferenz der Sozialversicherungsträger, Peter Lehner, am Vormittag. Laut Impf-Dashboard haben sich bis Mittwochabend (18.00 Uhr) 63.280 Personen impfen lassen, die "Live-Prognose" gab am Donnerstagvormittag sogar einen Wert von rund 67.000 Impfungen an.

Bei der Zahl der bisher Geimpften handelt es sich laut Ministerium allerdings nur um eine Berechnung auf Basis der zu den Impfstellen gelieferten Impfdosen. Die "Live-Prognose" ist überhaupt nur ein Zähler, der zwischen 6.00 Uhr und 18.00 Uhr sekündlich Impfungen dazurechnet, bis der für den jeweiligen Tag erwarteter Wert erreicht wird.

"Hochrechnungsbasierte Dashboards keine 100-prozentige Quelle"

Lehner relativierte deshalb am Donnerstag auch diese Zahlen und propagierte jene des Impfregisters über den E-Impfpass. "Hochrechnungsbasierte Dashboards sind keine 100-prozentig verlässliche Quelle", sagte der Dachverbands-Chef in einer Aussendung. Die Eintragung in den E-Impfpass bezeichnete er hingegen als "entscheidend" für den Sieg über die Pandemie.

Datenjournalist Hametner zu Impf-Dashboard: "Etwas absurd das Ganze"

Datenjournalist Markus Hametner schätzt im Interview mit PULS 24 Anchorwoman Alina Marzi die Aussagekraft des neuen Impf-Dashboards des Gesundheitsministeriums ein.

"Die verbindliche Nutzung ist essenziell, denn nur so bekommen wir eine Zahlenwahrheit und können die tatsächliche Durchimpfungsrate exakt bestimmen." Und er betonte: "Wir brauchen diese lückenlose Dokumentation. Jede Impfung muss eingetragen werden und bereits erfolgte Impfungen müssen verlässlich nachgetragen werden." Lehner wünscht sich deshalb auch von Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne), dass er die Nutzung des E-Impfasses "klar einfordert."

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ribbon Zusammenfassung
  • Die vom Gesundheitsministerium im "Dashboard" genannte Zahl der bisherigen Impfungen liegt mehr als doppelt so hoch.
  • Die Zahl der tatsächlichen Impfungen nannte der Vorsitzende der Konferenz der Sozialversicherungsträger, Peter Lehner, am Vormittag.
  • "Hochrechnungsbasierte Dashboards sind keine 100-prozentig verlässliche Quelle", sagte der Dachverbands-Chef in einer Aussendung.
  • Lehner wünscht sich deshalb auch von Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne), dass er die Nutzung des E-Impfasses "klar einfordert."
  • Der Datenjournalist Markus Hametner bezeichnete das Impf-Dashboard im PULS 24-Interview als "absurd", da fast nur mit Schätzungen gearbeitet werden.