Portugal
Fall "Maddie": Polizei rückt mit Baggern und Bodenradar an
Über mögliche Funde oder Hinweise auf das Schicksal der damals knapp Vierjährigen wurde weiter Stillschweigen gewahrt. Die Aktion wurde auf Ersuchen der deutschen Behörden Anfang der Woche gestartet.
Unklar war, wie lange noch gesucht werden soll: Nach Angaben der Staatsanwaltschaft in Braunschweig sollte die Aktion am Donnerstag abgeschlossen werden. Hingegen nannte die portugiesische Polizei Freitag als letzten Tag der Suche.
Ebenfalls unbekannt war, was die deutsche Seite veranlasste, die erneute Suchaktion in die Wege zu leiten, ob es zuvor zum Beispiel neue Erkenntnisse gab.
Bagger und Bodenradar im Einsatz
An der Suche in dem circa 50 Hektar großen, abgesperrten Suchgebiet unweit des Algarve-Badeortes Praia da Luz seien wieder Beamte beider Länder im Einsatz, berichtete die Zeitung "Correio da Manhã".
Am Mittwoch sei aus der Ruine eines Hauses eine Kiste getragen worden, über deren Inhalt jedoch nichts bekannt wurde. Auch ein Bagger sei im Einsatz.
"Correio da Manhã" zufolge waren in den vergangenen Tagen mehrere verlassene Häuser sowie Wasserbrunnen und Zisternen in Augenschein genommen und Gestrüpp beseitigt worden. Deutsche Beamte setzten auch Bodenradar ein.
Verdächtiger könnte Anfang 2026 freikommen
Maddie, wie das britische Mädchen genannt wird, war am 3. Mai 2007 kurz vor ihrem vierten Geburtstag spurlos aus einer Ferienanlage in Praia da Luz im Bezirk Lagos verschwunden.
Deutsche Ermittler vermuten, dass Maddie entführt und ermordet wurde. Sie verdächtigen den 48 Jahre alten deutschen Christian B., der aktuell wegen eines anderen Falls in einem deutschen Gefängnis sitzt.
Zuständig ist die Strafverfolgungsbehörde aus Niedersachsen, weil der Verdächtige seinen letzten Wohnsitz in Deutschland in Braunschweig hatte.
Der vorbestrafte Sexualstraftäter verbüßt derzeit eine Haftstrafe wegen der Vergewaltigung einer damals 72-jährigen Amerikanerin in Praia da Luz ab - dem Ort, in dem Madeleine verschwand.
Es gibt keine Anklage gegen ihn im Fall Maddie; es gilt die Unschuldsvermutung. Der Mann könnte spätestens Anfang 2026 freikommen.
Zusammenfassung
- Im Süden Portugals durchsuchen portugiesische und deutsche Polizisten seit Anfang der Woche ein rund 50 Hektar großes Gebiet bei Praia da Luz nach Spuren der seit 2007 verschwundenen Madeleine McCann.
- Bei der aktuellen Suchaktion kommen Bagger, Bodenradar sowie die Durchsuchung verlassener Häuser und Brunnen zum Einsatz, wobei am Mittwoch eine Kiste aus einer Hausruine geborgen wurde, deren Inhalt unbekannt ist.