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Baustart für Wiener Fernbusterminal

Heute, 12:26 · Lesedauer 3 min

In Wien-Leopoldstadt ist am Dienstag der Spatenstich für das neue zentrale Fernbusterminal erfolgt. Die Station soll die derzeitigen Haltestellen, also etwa das Terminal in Erdberg, ersetzen. Die Inbetriebnahme ist für 2029 geplant. Ursprünglich hätte die Fertigstellung deutlich früher erfolgen sollen. Nach Differenzen trennte man sich aber von einem Investor, was eine jahrelange Verzögerung zur Folge hatte.

"Gut Ding braucht Weile, würde ich sagen", zeigte sich Finanzstadträtin Barbara Novak (SPÖ) heute einigermaßen erfreut über den Baubeginn. Die Stadt errichtet über die Wien Holding bzw. über deren Tochter WSE (Wiener Standortentwicklung GmbH) die Anlage nun in Eigenregie. "Es war eine sehr kluge Entscheidung, dass wir dieses Projekt selbst in die Hand genommen haben", versicherte sie.

Der Fernbusterminal entsteht auf einer zwischen dem Handelskai und dem Stadion bzw. dem Stadioncenter gelegenen Fläche, in unmittelbarer Nachbarschaft zur neuen Sport-Arena. Die Realisierung wird stufenweise erfolgen, wie man betont. Zunächst entsteht der Busbahnhof samt einem Hotel, das als "Radisson Red" firmieren wird. Auch ein Steg zum Donauufer ist angekündigt.

In einer zweiten Phase soll dann ein Hochhaus gebaut werden. Dieses war bereits im ursprünglichen Konzept vorgesehen. Angesichts einer, wie es heute hieß, konsequent schwierigen Marktsituation bei Büroimmobilien wird es erst später realisiert.

Keine Änderung gibt es beim ursprünglich vorgesehenen Betreiber. Das Konzessionsverfahren konnte die BGR Busterminal GmbH für sich entscheiden. Dabei handelt es sich um ein Konsortium der aus der Branche stammenden Unternehmensgruppe Blaguss/Gschwindl/Dr. Richard. Das zentrale Fernbusterminal soll rund um die Uhr geöffnet sein. Im mehrgeschoßigen Betriebsgebäude werden unter anderem Wartezonen, Gastronomie und Geschäfte untergebracht sein.

158 Mio. Euro Kapitalbedarf

Die Umsetzung wird nun von der WSE durchgeführt, die auf Immobilienentwicklung und Projektrealisierung spezialisiert ist, wie betont wird. Konkret wird eine WSE-Tochtergesellschaft die Errichtung von Terminal und Hotel verantworten. Der Kapitalbedarf wird aktuell mit 158 Mio. Euro beziffert. Die Stadt stellt dafür über die Wien Holding Eigenmittel in der Höhe von 45 Mio. Euro als Zwischenfinanzierung zur Verfügung. Die sollen im Lauf der stufenweisen Projektrealisierung wieder an die Stadt zurückgeführt werden.

Am Spatenstich nahmen auch NEOS-Wirtschaftssprecher Markus Ornig, der Bezirksvorsteher des zweiten Bezirks, Alexander Nikolai (SPÖ) und Wien-Holding-Geschäftsführer Oliver Stribl teil. Sie verwiesen ebenfalls auf die Bedeutung des Projekts für den Tourismus- und Wirtschaftsstandort.

Auch die Wiener ÖVP zeigte sich überzeugt, dass Wien das Projekt dringend braucht. "Nach Jahren der Ankündigungen ist es höchste Zeit, dass nun Taten gesetzt werden", befanden Planungssprecherin Elisabeth Olischar und Finanzsprecher Hannes Taborsky. Warnungen des Stadtrechnungshofs hinsichtlich Finanzierung und Zeitplan seien aber ernst zu nehmen, sonst drohe das nächste "Millionen-Desaster", warnten sie.

Zusammenfassung
  • Am Dienstag erfolgte in Wien-Leopoldstadt der Spatenstich für das neue zentrale Fernbusterminal, das ab 2029 die bisherigen Haltestellen wie Erdberg ersetzen soll.
  • Die Stadt Wien realisiert das Projekt nach jahrelanger Verzögerung nun selbst über die Wien Holding und investiert 158 Mio. Euro, davon 45 Mio. Euro als Eigenmittel.
  • Das Terminal wird rund um die Uhr geöffnet sein, Gastronomie und Geschäfte bieten und bleibt unter der Leitung der BGR Busterminal GmbH.