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Bauarbeiten in Tirol: Weststrecke im Jänner teils gesperrt

Heute, 12:43 · Lesedauer 4 min

Wegen Bauarbeiten an der Rauchmühlbrücke in Innsbruck haben die ÖBB für Jänner eine dreiwöchige Sperre der Weststrecke im betroffenen Bereich angekündigt. Vom 7. bis 29. Jänner 2026 werde das Tragwerk der Brücke abgetragen und ein neues mit einer Hebebühne eingefahren, hieß es am Mittwoch bei einer Pressekonferenz auf der Baustelle. Die Sperre würde mit Umfahrungen und Schienenersatzverkehr umgangen, dadurch verlängere sich die Fahrtzeit jedoch um bis zu einer Stunde.

"Drei Wochen sind eine lange Zeit, aber wir haben alles in dieses Fenster gepackt und die Einschränkungen so weit wie möglich komprimiert", sagte Manuel Kieninger, Regionalleiter der ÖBB-Infrastruktur AG. Die Rauchmühlbrücke sei 1964 gebaut worden und müsse aufgrund langjähriger Belastungen erneuert werden. Teile des Brückenbauwerks stehen indes unter Denkmalschutz und würden originalgetreu saniert, sagte er. Das habe die Planungen - die bereits 2022 begonnen haben - vor besondere Herausforderungen gestellt. Das neue Tragwerk werde aktuell direkt neben der Haller Straße vorgefertigt, daraufhin auf eine fahrbare Hebebühne gehoben und durch diese in die passende Lage gebracht, erklärte Kieninger. Am 30. Jänner sollte dann wieder der erste Zug planmäßig über die Brücke fahren. Die Kosten für das Gesamtprojekt beliefen sich indes auf rund 6,3 Millionen Euro, hieß es.

Werner Dilitz, Regionalmanager ÖBB-Personenverkehr, sprach von "massiven Auswirkungen" auf den Betrieb, da es sich um eine Baumaßnahme "an der Hauptverkehrsader des Schienenverkehrs in Tirol" handle: Pro Werktag seien rund 11.500 Reisende betroffen, täglich würden rund 270 Züge über die Brücke fahren. Gemeinsam mit der Postbus AG habe man jedoch ein Konzept für den Schienenersatzverkehr organisiert, bei dem täglich rund 90 Busse im Einsatz stehen. Zudem würden Züge über die Umfahrung Innsbruck umgeleitet.

Die Weststrecke zwischen dem Innsbrucker Hauptbahnhof und der Haltestelle Rum werde im betroffenen Zeitraum komplett gesperrt werden. Im Zweistundentakt würden ÖBB-Fernverkehrszüge sowie ausgewählte Züge der Westbahn durch den Umfahrungstunnel fahren, was die Direktverbindungen Wien - Innsbruck - Bregenz zwar erhalte, aber zu längeren Fahrtzeiten von bis zu einer Stunde führe. Alle Railjet-Verbindungen, die nicht durch den Tunnel fahren - etwa die Verbindung von Wien bis Zürich -, verkehren hingegen nur von/bis Jenbach. Dort erfolge dann der Umstieg in die Busse des Schienenersatzverkehrs für den Personenfernverkehr. Fahrgäste, die mit der S-Bahn oder REX-Verbindungen zum Hauptbahnhof Innsbruck oder in Gegenrichtung verkehren, müssten indes in Hall in Tirol in die Busse wechseln.

Züge des Brenner-Fernverkehrs würden über die Umfahrung Innsbruck fahren, wobei der Halt am Hauptbahnhof entfalle. In Steinach am Brenner werde dafür ein Zusatzhalt mit S-Bahn-Anschluss von/nach Innsbruck Hauptbahnhof eingerichtet. Nächtliche Verbindungen auf der Ost-West-Achse würden während der Sperre großräumig umgeleitet werden, wobei alle Halte in Tirol entfallen. Ersatzweise würden SEV-Busse zwischen Wörgl, Jenbach und Innsbruck fahren.

Ersatzbusse für den Nahverkehr

Die Züge der Linien S 4 und CJX 1 würden zwischen Innsbruck Hauptbahnhof und Hall in Tirol ausfallen, dafür verkehre auf dieser Strecke ein Schienenersatzverkehr ohne Zwischenhalt im 15-Minuten-Takt von 4.40 bis 22.00 Uhr. Die Linie REX 2 werde hingegen mit einem zusätzlichen Halt in Hall-Thaur ausgestattet sowie bis Rum verlängert. Von dort sei mit gültigem Ticket das Angebot der Innsbrucker Verkehrsbetriebe (IVB) nutzbar. Die Haltestelle Messe sei indes komplett gesperrt. Während der Hauptverkehrszeiten würden einzelne Züge in beide Richtungen durch den Tunnel bis zum Hauptbahnhof Innsbruck geführt - Informationen dazu biete die elektronische Fahrplanauskunft, hieß es.

Wegen der hohen Zugdichte gelte der Abschnitt jedenfalls als betriebskritisch, hieß es. Die Terminwahl sei laut ÖBB jedenfalls das Ergebnis monatelanger Abstimmungen mit Stadt, Land, Verkehrsunternehmen und Asfinag.

Zusammenfassung
  • Wegen Bauarbeiten an der Rauchmühlbrücke in Innsbruck sperren die ÖBB die Weststrecke zwischen Innsbruck Hauptbahnhof und Rum vom 7. bis 29. Jänner 2026 komplett, wobei täglich rund 11.500 Reisende und etwa 270 Züge betroffen sind.
  • Während der Sperre werden Fern- und Nahverkehr über Umleitungen, Schienenersatzverkehr mit rund 90 Bussen und zusätzliche Halte organisiert, was zu verlängerten Reisezeiten von bis zu einer Stunde führt.
  • Die Erneuerung des Brückentragwerks, die auch denkmalgeschützte Teile umfasst, kostet rund 6,3 Millionen Euro und der reguläre Zugverkehr soll ab 30. Jänner 2026 wieder aufgenommen werden.