APA/LPD WIEN

Bandenmitglieder nach Drohungen und Erpressungen gefasst

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Zwei Mitglieder einer Rockerbande haben über Monate hinweg einen Mann in Wien und Niederösterreich bedroht und erpresst. Das spätere Opfer hatte den Kontakt zu den Tätern selbst gesucht, im Sommer 2022 soll er einen der Männer damit beauftrag haben, Informationen über eine bestimmte Person einzuholen. Der 45-Jährige und sein 32-jähriger Komplize forderten mehrfach Geld und bedrohten und schlugen ihren eigentlichen Auftraggeber. Die beiden Männer wurden am Freitag gefasst.

Die Ermittlungen gegen das Duo reichen vom Verdacht der Nötigung und Körperverletzung über Sachbeschädigung, gefährlicher Drohung und Erpressung. Außerdem sollen die beiden Männer das Handy des Opfers gestohlen und von diesem Missbrauchsdarstellungen Minderjähriger verschickt haben. Das Landeskriminalamt Wien, Ermittlungsbereich Bandenkriminalität (Gruppe Schellenbauer), untersucht auch den Verdacht des Drogenhandels, nachdem bei zwei Hausdurchsuchungen in Wien und Niederösterreich größere Mengen Drogen sowie eine zahlreiche Schuss- und Stichwaffen bei den Männern sichergestellt worden sind.

Der Fall begann im Sommer 2022, als das spätere Opfer Kontakt mit dem 45-Jährigen aufnahm ihn beauftragte, Infos über eine bestimmte Person zu beschaffen. Um welche es sich dabei handelte, gab die Polizei auf Nachfrage nicht bekannt. Der 45-Jährige sagte jedenfalls zu und forderte gemeinsam mit dem 32-Jährigen dafür einen vierstelligen Geldbetrag. Kurz darauf suchten die beiden Männer die Arbeitsstelle des "Auftraggebers" in Wien auf und forderten für die Informationsbeschaffung mehr Geld. Um dem Nachdruck zu verleihen, sollen sie den Mann bedroht und geschlagen haben, berichtete die Polizei in einer Aussendung am Sonntag.

Nach einer ersten Anzahlung sollen laut dem Opfer weitere Treffen gefolgt sein, bei dem es abermals bedroht und geschlagen worden sein soll. Einmal sollen ihm die Männer auch mit einer Softair-Pistole eine Stahlkugel gegen sein Knie geschossen haben, ein anderes Mal gaben die Beschuldigten ihm gegenüber an, dass auf ihn bereits ein Kopfgeld ausgeschrieben wurde und bei der Verweigerung von weiteren Zahlungen auch schon ein Aushub für ein Grab vorbereitet werde. Eine weitere Bedrohung wurde durch ein täuschend echt aussehendes Sturmgewehr, das der 45-Jährige gegen den Mann richtete oder gegen ihn anlegte, unterstrichen.

Im Dezember erstattete das Opfer schließlich Anzeige bei der Polizei, umfangreiche Ermittlungen folgten. Am Freitag wurden die beiden Männer mit Unterstützung der Cobra und Polizeidiensthunden in Niederösterreich festgenommen. Bei den Hausdurchsuchungen wurde auch das Handy des Opfers sichergestellt. Damit dürfte der 32-jährige Beschuldigte Missbrauchsdarstellungen von Minderjährigen versendet haben, um ihr Opfer weiter unter Druck setzten zu können. 16.000 Euro soll der Mann den beiden Rockern gezahlt haben.

Die beiden österreichischen Staatsbürger äußerten sich bisher nicht zu den Tatvorwürfen. Sie befinden sich in einer Justizanstalt.

ribbon Zusammenfassung
  • Zwei Mitglieder einer Rockerbande haben über Monate hinweg einen Mann in Wien und Niederösterreich bedroht und erpresst.
  • Das spätere Opfer hatte den Kontakt zu den Tätern selbst gesucht, im Sommer 2022 soll er einen der Männer damit beauftrag haben, Informationen über eine bestimmte Person einzuholen.
  • Der 45-Jährige und sein 32-jähriger Komplize forderten mehrfach Geld und bedrohten und schlugen ihren eigentlichen Auftraggeber.