Aufstand von Gefangenen in Straflager in Russland

0

In einem Straflager im Süden Russlands ist es zu einem Aufstand von Gefangenen gekommen. Bei Durchsuchungen von Zellen hätten am Freitag zwei Häftlinge Aufforderungen des Wachpersonals ignoriert, teilte der Strafvollzug der Agentur Interfax zufolge mit. Sie hätten daraufhin andere Gefangene zu dem Aufstand aufgerufen, die randaliert und etwa Überwachungskameras zerstört hätten. Der Staatsagentur Tass zufolge waren darin rund 200 Menschen verwickelt.

Videos in sozialen Netzwerken zeigten, wie ein großes Aufgebot an Sicherheitskräften zu dem Gefängnis in Wladikawkas in der Teilrepublik Nordossetien-Alanien fuhr. Angehörige warteten vor dem abgesperrten Gelände verzweifelt auf Nachrichten. Zu sehen war, wie Frauen weinten. Rettungswagen waren vor Ort. Ob es Verletzte gab, war zunächst unklar. Die Sicherheitskräfte gaben am Abend an, die Lage sei unter Kontrolle. In dem Straflager sind demnach 600 Menschen inhaftiert.

Lokale Medien schrieben, dass sich zuletzt die Haftbedingungen in dem Straflager verschlechtert hätten. Nachdem Aufseher Gefangene geschlagen hätten, seien einige in einen Hungerstreik getreten. Offizielle Angaben dazu lagen zunächst nicht vor. Angehörige hätten sich bereits an Menschenrechtsorganisationen gewandt, hieß es weiter.

Die russischen Straflager stehen international in der Kritik. Zuletzt hatten Menschenrechtler Foltervideos aus einem Gefängniskrankenhaus in der Stadt Saratow veröffentlicht. Auf den Filmaufnahmen aus der Einrichtung rund 900 Kilometer südöstlich von Moskau waren Szenen schwerer Misshandlungen von Männern zu sehen.

ribbon Zusammenfassung
  • Bei Durchsuchungen von Zellen hätten am Freitag zwei Häftlinge Aufforderungen des Wachpersonals ignoriert, teilte der Strafvollzug der Agentur Interfax zufolge mit.
  • Sie hätten daraufhin andere Gefangene zu dem Aufstand aufgerufen, die randaliert und etwa Überwachungskameras zerstört hätten.
  • Die Sicherheitskräfte gaben am Abend an, die Lage sei unter Kontrolle.
  • Angehörige hätten sich bereits an Menschenrechtsorganisationen gewandt, hieß es weiter.