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Auf Autobahnen wird rote Ampel vor Tunneln oft ignoriert

02. Juni 2025 · Lesedauer 2 min

Nicht immer hält Rot Fahrer auch auf. Laut einer Umfrage des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) nehmen Lenker die Ampeln vor Autobahntunneln oft nicht wahr - oder ignorieren diese sogar. Dagegen will die Asfinag nun mit Plakaten entlang von Autobahnen, Inseraten und Social-Media-Posts vorgehen. Im Herbst werde man dann eine erste Evaluierung der Informationskampagne vornehmen, so Asfinag-Vorstand Hartwig Hufnagl bei einer Pressekonferenz am Montag.

Mehr als 1.000 Personen hat das KFV im März 2025 zu ihrem Fahrverhalten vor und in Autobahntunneln befragt. Die Ergebnisse seien "leider nicht besonders ermutigend", sagt KFV-Geschäftsführer Christian Schimanofsky. "Im Gegenteil: Sie zeigen, dass diese Kampagne ganz besonders notwendig ist." Fast jeder Fünfte habe bereits solche "Rotlichtsünder" auf Autobahnen gesehen. Besonders besorgniserregend ist laut Schimanofsky aber, dass sieben Prozent selbst einmal in einen gesperrten Tunnel gefahren sind. "Das sind relativ hohe Zahlen, wenn man das von dem Sample, das wir gemacht haben, auf die österreichische Bevölkerung umlegt."

Mit 30 Prozent ist der am häufigsten genannte Grund, dass "andere Lenker davor das auch getan haben". Außerdem gaben 26 Prozent an, "die rote Ampel nicht wahrgenommen oder aufgrund von Ablenkung erst zu spät gesehen" zu haben. Rotlicht vor einem Tunnel signalisiert Gefahren wie Geisterfahrer oder Brände und Energieausfälle. Schimanofsky empfiehlt daher, sich vor Fahrtantritt über Tunnel auf der Strecke zu informieren. Bei Rot sei dann das Wichtigste, umgehend zu halten, statt lange über Ursachen nachzudenken.

Verkehrsminister Peter Hanke (SPÖ) begrüßt die sogenannte "Ampelblick"-Kampagne: "Ich glaube, dieses Bewusstsein in den Köpfen der Menschen immer wieder aufs Neue zu verankern, ist das Wichtigste." Angesichts der anstehenden Reisewelle sei es nötig zu zeigen, "diese Ampel gilt eben auch in den Tunnelbereichen", aber "ohne Werbung, ohne Bewusstseinsbildung wird es wohl nicht gehen".

Jährlich 400 Millionen für Tunnelsicherheit

Circa 130 Unfälle mit Personenschaden zählt die Asfinag jährlich in ihren Tunneln. Dennoch handle es sich um "eine der sichersten Tunnelanlagen Europas", versichert Vorstand Hufnagl. Als Teil eines Bauprogramms von 2025 bis 2030 in der Höhe von 11,8 Milliarden Euro würden nun jährlich 400 Millionen Euro in die Tunnelsicherheit investiert. Etwa soll das akustische Tunnelmonitoring namens AKUT von aktuell 30 auf mehr als 50 Standorte ausgeweitet werden. Mit einer neuen Technik, die mit Joanneum Research entwickelt wurde, reagiere dieses System noch schneller als andere Sicherheitssysteme.

Zusammenfassung
  • Laut einer KFV-Umfrage aus März 2025 nehmen viele Autofahrer rote Ampeln vor Autobahntunneln nicht wahr oder ignorieren sie, wobei sieben Prozent der über 1.000 Befragten angaben, schon einmal in einen gesperrten Tunnel gefahren zu sein.
  • Als häufigste Gründe für das Überfahren der roten Ampel nannten 30 Prozent das Verhalten anderer Lenker und 26 Prozent Ablenkung oder verspätetes Wahrnehmen, weshalb die Asfinag die Kampagne "Ampelblick" mit Plakaten und Social Media startet.