Anteil der Raucher geht zurück - aber Vapen als Gefahr
Eine wachsende Rolle spiele allerdings die E-Zigarette. Hier sei der Trend alarmierend. Mehr als 100 Millionen Menschen weltweit dampften mittlerweile, so die WHO unter Berufung auf erstmals von ihr erhobene Zahlen. Besonders unter Jugendlichen sei das Produkt beliebt.
E-Zigaretten schürten eine neue Welle der Nikotinsucht, sagte WHO-Experte Etienne Krug. "Sie werden als Schadensbegrenzung vermarktet, machen Kinder in Wirklichkeit aber früher nikotinsüchtig und riskieren, jahrzehntelange Fortschritte zu untergraben."
Die in Elektro-Zigaretten verdampfenden Flüssigkeiten enthalten weniger Schadstoffe als verbrennender Tabak. Gesundheitsfachleute warnen dennoch vor den Gefahren. Auch in Deutschland wächst der Markt für E-Zigaretten stark, wie das Bündnis für Tabakfreien Genuss (BfTG) in Dortmund kürzlich mitteilte.
Große Erfolge in Asien
Der Rückgang beim Tabakkonsum gehe vor allem auf große Erfolge in Südostasien zurück, teilte die WHO mit. Dort habe sich der Anteil der rauchenden Männer an der Bevölkerung seit 2000 halbiert. In Europa sei der Rückgang weniger ausgeprägt. Vor allem bei Frauen bewege sich hier - im Gegensatz zum Rest der Welt - kaum etwas. 17,4 Prozent der Frauen in Europa rauchten - mit weitem Abstand ein globaler Spitzenwert.
Die WHO appellierte an die Regierungen, den Kampf gegen die Tabaksucht intensiv fortzusetzen. Dabei gehe es um höhere Tabaksteuern, Werbeverbote und den Ausbau von Entwöhnungsangeboten, damit Millionen weiterer Menschen mit dem Rauchen aufhören könnten. "Wir dürfen jetzt nicht nachlassen", sagte WHO-Präventionsexperte Jeremy Farrar.
Zusammenfassung
- Der Anteil der Raucher weltweit ist laut WHO in den letzten zehn Jahren von etwa 23 Prozent auf rund 19 Prozent gesunken.
- Mehr als 100 Millionen Menschen nutzen inzwischen E-Zigaretten, wobei vor allem Jugendliche betroffen sind und WHO-Experten vor einer neuen Welle der Nikotinsucht warnen.
- In Europa bleibt der Anteil rauchender Frauen mit 17,4 Prozent besonders hoch, während die WHO zu weiteren Maßnahmen wie höheren Steuern und Werbeverboten aufruft.