APA/APA (Archiv)/GEORG HOCHMUTH

Anschober glaubt nicht an zweite Corona-Welle in Österreich

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Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) ist bei der Corona-Pandemie "sehr optimistisch, dass es in Österreich zu keiner zweiten Welle kommen wird". Hierfür müsse man das Virus aber weiter ernst nehmen, sagte er am Samstag in der "Tiroler Tageszeitung". Im Ö1-"Mittagsjournal" kündigte er ein großes Screening bei Menschen in "besonders prekären Arbeitsverhältnissen" an.

Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) ist bei der Corona-Pandemie "sehr optimistisch, dass es in Österreich zu keiner zweiten Welle kommen wird". Hierfür müsse man das Virus aber weiter ernst nehmen, sagte er am Samstag in der "Tiroler Tageszeitung". Im Ö1-"Mittagsjournal" kündigte er ein großes Screening bei Menschen in "besonders prekären Arbeitsverhältnissen" an.

Für die Zeit nach den Sommerferien stellte der Minister weitere Öffnungsschritte in Aussicht. "Ich gehe davon aus, dass wir im Herbst wieder in Schulen und Universitäten einen gewohnten Alltag haben, zudem sollte es wieder weitgehend Normalität im Kulturbetrieb geben. Dieser Prozess muss aber intensiv begleitet werden", meinte er.

Im Spätherbst könne es aber noch einmal zu einer kritischen Situation kommen. "Sobald ein neuer Cluster sichtbar wird, müssen wir in der Lage sein, schnell und effektiv zu handeln. Wir müssen derzeit erkennen, dass besonders prekäre Arbeitsverhältnisse hier ein Problem darstellen können", so Anschober zur Lehre aus den Infektionsfällen in Postverteilzentren.

Bereits im Juni sollen daher Screeningmaßnahmen beginnen. Derzeit untersuche man gemeinem mit dem Arbeitsinspektorat, wo es derartige Firmenstrukturen gebe.

Zum Thema "Angstmache" durch die Regierung meinte er, dass seine Wortwahl immer in Richtung Ermutigung und Hoffnung gegangen sei: "Aber ich erachte es als notwendig, aufzuzeigen, was passiert, wenn nicht konsequent reagiert wird."

Dass nicht alles immer gut gelaufen sei, räumte er ein. Wichtig sei aber, "dass man dazu bereit ist, ehrlich zu kommunizieren, dass Fehler passiert sind, und daraus zu lernen", so Anschober.

Aktuell müssen noch 17 der 72 hospitalisierten Covid-19-Erkrankten in Österreich auf einer Intensivstation behandelt werden. Eine so geringe Anzahl an Intensivpatienten wurde zuletzt Ende März vom Gesundheitsministerium vermeldet. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) warnte im Ö1-"Mittagsjournal" mit den Worten "das Virus ist nicht auf Urlaub" jedoch vor sorglosem Verhalten.

16.804 Österreicher haben sich bis zum Samstag mit dem Virus offiziell infiziert, womit innerhalb von 24 Stunden weitere 64 dazugekommen sind, die meisten davon in Wien. 672 Menschen starben seit dem Auftreten des Virus in Österreich an einer Covid-19-Infektion, 343 galten mit Stand 8.00 Uhr noch als aktiv Erkrankte. Die 72 Personen, die noch im Krankenhaus sind, bedeuten jedenfalls, dass sich die Zahl in den vergangenen zwei Wochen exakt halbiert hat.

ribbon Zusammenfassung
  • Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) ist bei der Corona-Pandemie "sehr optimistisch, dass es in Österreich zu keiner zweiten Welle kommen wird".
  • Hierfür müsse man das Virus aber weiter ernst nehmen, sagte er am Samstag in der "Tiroler Tageszeitung".
  • Im Ö1-"Mittagsjournal" kündigte er ein großes Screening bei Menschen in "besonders prekären Arbeitsverhältnissen" an.
  • Im Spätherbst könne es aber noch einmal zu einer kritischen Situation kommen.

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