Ein Todesopfer
Tödlicher Brand in Grazer Bar an Silvester: Anklage gegen Betreiber
Der Brand in der Grazer Stern-Bar in der Altstadt eine Tote und zehn teils Schwerverletzte gefordert - nun ist die Anklage gegen den Betreiber der Bar fertig, wie die Staatsanwaltschaft Graz der APA am Mittwoch mitteilte.
Sie wurde vom Justizministerium genehmigt, nun hat das Landesgericht den Prozesstermin festzulegen. Dies dürfte frühestens im Herbst sein. Die Ermittlungsverfahren gegen sechs weitere Personen sind noch nicht zu Ende.
Angeklagt wird der Paragraf 170 Absatz 2 des Strafgesetzbuches, fahrlässige Herbeiführung einer Feuersbrunst mit Toten und Verletzten als Folge.
Die Ursache des Brandes konnte nicht gänzlich geklärt werden, sagte Staatsanwaltschaftssprecher Christian Kroschl. Man gehe jedenfalls von Zigarettenresten oder Wunderkerzen aus.
Entscheidend für den Ausbruch des Feuers, das sich schnell ausbreitete und vielen der Silvester feiernden Gästen den Ausweg versperrte, war das Lagern von leicht entflammbaren Gegenständen wie Decken und Papierrollen im Eingangsbereich.
Notausgang verstellt
Zudem sei ein Notausgang nicht gekennzeichnet und durch Gastromöbel verstellt gewesen. Ein weiterer Vorwurf ist es, dass das Personal offenbar nicht ausreichend in Brandschutzmaßnahmen geschult war.
- Mehr lesen: Brand in Grazer Lokal: Todesopfer identifiziert
Ermittlungen von Feuerpolizei und Gewerbeamt würden zudem noch gegen sechs Mitarbeiter geführt. Hier geht es um den Verdacht, dass man die Einhaltung der feuerpolizeilichen Vorschriften zu Notausgängen und Brandverhütung nicht ausreichend überprüft hat. Wegen der noch laufenden Erhebungen seien die Verfahren getrennt worden.
Bei dem Brand war eine junge Frau (21) aus Niederösterreich ums Leben gekommen. Zehn weitere Personen waren zum Teil schwer verletzt worden. Das Feuer hatte am Neujahrsmorgen 2024 für einen großen Einsatz in der Innenstadt am Karmeliterplatz und in der oberen Sporgasse gesorgt.
Video: Toter nach Brand in Wiener Innenstadt gefunden
Zusammenfassung
- Nach dem tödlichen Brand in der Grazer Stern-Bar in der Neujahrsnacht 2024 mit einer Toten und zehn teils Schwerverletzten ist die Anklage gegen den Barbetreiber nun fertiggestellt.
- Die Ermittlungen ergaben, dass leicht entflammbare Materialien im Eingangsbereich gelagert waren und ein Notausgang durch Möbel verstellt sowie nicht gekennzeichnet war.
- Gegen sechs weitere Mitarbeiter laufen noch getrennte Verfahren wegen möglicher Verstöße gegen feuerpolizeiliche Vorschriften; der Prozess gegen den Betreiber wird frühestens im Herbst erwartet.