Angeklagte Christina Block bestreitet Auftrag zur Entführung
Die Kinder seien über Nacht aus ihrem Leben gerissen worden, sagte sie. Christina Block kämpft seit Jahren um zwei ihrer vier Kinder. Sie leben seit August 2021 bei ihrem Vater in Dänemark. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft behielt er sie nach einem Besuch widerrechtlich bei sich.
Laut Anklage gegen die Mutter und sechs weitere Beschuldigte waren die beiden Kinder - damals zehn und 13 Jahre alt - in der Silvesternacht 2023/24 von mehreren Männern gewaltsam ihrem in Dänemark lebenden Vater entrissen und nach Deutschland gebracht worden. Bei der Mutter blieben der Bub und das Mädchen nur wenige Tage, weil das Hanseatische Oberlandesgericht aufgrund eines Eilantrags des Vaters entschied, dass ihm die Kinder zurückgegeben werden müssen.
Christina Block, die Tochter des Gründers der Restaurantkette Block House, soll nach jahrelangem Sorgerechtsstreit mit ihrem Ex-Mann den Auftrag zu der Entführung gegeben haben. Die 52-Jährige weist die Anschuldigung zurück - ebenso ihr der Beihilfe angeklagter Lebensgefährte, der frühere Sportmoderator Gerhard Delling, sowie die übrigen fünf Beschuldigten in dem Verfahren.
Prozess geht bis Weihnachten
Der Prozess hatte am 11. Juli begonnen. Die Beteiligten waren am Freitag zum dritten Verhandlungstag zusammengekommen. Angesetzt waren für das Verfahren ursprünglich 37 Verhandlungstermine bis kurz vor Weihnachten. Zwei Termine hatte die Vorsitzende Richterin am 15. Juli aufheben lassen, weil es Streit um die Zulassung der beiden Kinder als Nebenkläger gab. Auf Beschwerde der Verteidigung wurde die Zulassung zunächst widerrufen.
Zusammenfassung
- Christina Block bestreitet vor Gericht, den Auftrag zur Entführung ihrer zwei Kinder gegeben zu haben und betont, sie habe davon nichts gewusst.
- Die beiden Kinder, zum Zeitpunkt der Tat zehn und 13 Jahre alt, wurden in der Silvesternacht 2023/24 vom Vater in Dänemark nach Deutschland gebracht und blieben nur wenige Tage bei der Mutter.
- Der Prozess gegen Block und sechs weitere Beschuldigte, darunter ihr Lebensgefährte Gerhard Delling, läuft seit dem 11. Juli mit ursprünglich 37 angesetzten Verhandlungsterminen bis kurz vor Weihnachten.