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Alpenklima im vergangenen Winter 1,6 Grad über dem Mittel

17. Juni 2025 · Lesedauer 2 min

Das Winterhalbjahr 2024/25 ist im Alpenraum von Österreich, Deutschland und der Schweiz um 1,6 Grad wärmer ausgefallen als im Schnitt des Zeitraums 1991 bis 2020. Von November bis April ergab sich eine Abweichung von plus 1,9 Grad in den Gipfelregionen und von plus 1,4 Grad in den tiefen Lagen, teilte Geosphere Austria am Dienstag mit. Über weite Strecken war es auch recht trocken, mit minus 32 Prozent Niederschlag an der Alpennord- und minus 28 Prozent an der Alpensüdseite.

Viele Hochdruckwetterlagen sorgten in den tiefen Lagen für neun Prozent mehr Sonnenstunden, in den Hochlagen waren es 16 Prozent mehr. Durch die milde und niederschlagsarme Witterung blieben die Schneemengen hingegen in vielen Regionen deutlich unter dem Schnitt.

"Einigermaßen durchschnittliche" Schneehöhen gab es vor allem in Teilen des Wallis, im Engadin und allgemein an der Alpensüdseite der Schweiz, berichteten die Fachleute. Ein Beispiel für extrem wenig Schnee: An der Wetterstation Zugspitze (Deutschland, 2.962 Meter Seehöhe) lag ab dem 7. Februar 2025 die tägliche Schneehöhe fast durchwegs unter den bisherigen historischen Minima.

Selbst in einem generell milden und niederschlagsarmen Winter kann es für kurze Zeit aber auch sehr viel schneien. So fiel im Dezember 2024, kurz vor Weihnachten, in einigen Regionen innerhalb von fünf Tagen rund ein Meter Neuschnee, etwa in Warth, Langen am Arlberg und Seefeld.

Deutscher Wetterdienst, MeteoSchweiz und GeoSphere Austria veröffentlichen zwei Mal pro Jahr eine Auswertung zum Klima in der Alpenregion und die Einordnung in die langjährige Entwicklung. Die langfristige Entwicklung belege eine deutliche Erwärmung sowie von Jahr zu Jahr stark schwankende Niederschlagsmengen. "Wobei Schnee in tiefen und mittleren Lagen immer weniger wird, da hier Niederschlag aufgrund der höheren Temperaturen vermehrt als Regen fällt", so die Fachleute. Das vergangene Winterhalbjahr bestätige diese Trends. Die Effekte wurden durch überdurchschnittlich viele Hochdruck-Wetterlagen noch verstärkt. Außerdem gab es durch das über weite Strecken trockene Wetter auch in hohen Lagen größtenteils relativ wenig Schnee.

Zusammenfassung
  • Das Winterhalbjahr 2024/25 im Alpenraum war um 1,6 Grad wärmer als der Durchschnitt von 1991 bis 2020, wobei die Temperaturabweichung in Gipfellagen sogar bei plus 1,9 Grad lag.
  • Der Niederschlag lag mit minus 32 Prozent an der Alpennordseite und minus 28 Prozent an der Alpensüdseite deutlich unter dem langjährigen Mittel, was vielerorts zu erheblich geringeren Schneemengen führte.
  • Kurz vor Weihnachten 2024 fielen in einigen Regionen innerhalb von fünf Tagen rund ein Meter Neuschnee, während an der Wetterstation Zugspitze ab 7. Februar die Schneehöhe fast durchwegs unter den bisherigen historischen Minima lag.