Demonstration gegen AkademikerballAPA/GEORG HOCHMUTH

Akademikerball: Polizei riegelt Wiener Innenstadt ab

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Anlässlich des Akademikerballs am Freitag wird es um die Hofburg wieder ein Platzverbot geben. Ab 16.30 Uhr wird die Wiener Ringstraße gesperrt. Insgesamt werden rund 1.200 Polizisten und Polizistinnen im Einsatz sein.

Wenn in der Hofburg wieder Burschenschafter beim Akademikerball der FPÖ auftanzen, wird wie in der Vergangenheit auch dagegen demonstriert. Die Polizei verhängt deshalb um die Wiener Hofburg wieder ein Platzverbot, das nur in Ausnahmefällen betreten werden darf. 

PULS 24 berichtete schon am Dienstag, am Mittwoch gab die Polizei Details bekannt: Das Platzverbot "im Bereich des Heldenplatzes" wird am 24. Februar um 17 Uhr in Kraft treten. Die Sperre reicht vom Museumsplatz, über die Albertina bis zum Michaelerplatz und zum Burgtheater.

"Darüber hinaus wird der Zutritt zur Veranstaltungsstätte Hofburg von der Bereitschaft abhängig gemacht, Kleidung und mitgeführte Behältnisse durchsuchen zu lassen", teilte die Polizei mit. 

Ringstraße gesperrt

Ab 16.30 Uhr werde es außerdem zu einer Sperre der Ringstraße zwischen Schwarzenbergplatz und Schottentor kommen. "Das bedeutet, dass der Straßenbahnbetrieb in diesem Abschnitt auch nicht möglich ist". Bei den U-Bahnen werden die Aufgänge Minoritenplatz der U3-Station Herrengasse gespertt sein. 

Schon am Donnerstag rufen die "Autonome Antifa" und die "Plattform Radikale Linke" zu einer Demo vor Buden von verschiedenen Burschenschaften im achten Bezirk auf. Am Tag des Balles organisiert die "Offensive gegen Rechts" eine Demonstration. Zu dem Bündnis gehören auch die Sozialistische Jugend, der KZ-Verband und die KPÖ. Die Demo startet um 18 Uhr beim Schottentor. Die Route führt über die Wipplingerstraße, den Hohen Markt und die Rotenturmstraße bis hin zum Morzinplatz. Dort ist für 19.30 Uhr eine Abschlusskundgebung angemeldet. 

"Vernetzungstreffen der europäischen Rechtsextremen"

Man habe bei der Polizei 2.000 bis 3.000 Teilnehmer:innen angezeigt, teilt Axel Magnus, ein Sprecher der "Offensive gegen Rechts" im Gespräch mit PULS 24 mit. Es könnten aber 3.000 bis 8.000 Demonstrant:innen werden, hofft er. Das sei nach zwei Jahren Corona-bedingter Pause schwer zu sagen. Er hofft, dass es "ein Comeback der Linken" wird. Denn in der Corona-Zeit hätten Aufmärsche der Maßnahmen-Gegner:innen dominiert, an denen auch Rechtsextreme teilnahmen. 

Für Magnus bleibt der Akademikerball "ein Vernetzungstreffen der europäischen Rechtsextremen" und "das sollte nicht in einem öffentlichen Gebäude der Republik stattfinden", sagt er. Außerdem bestünde die Gefahr, dass die russische OSZE-Delegation zum Ball komme. "Kriegstreiber haben keinen Platz in Gebäuden der Republik", sagt Magnus. Die Delegation selbst bestritt hingegen, zum Ball zu kommen. Das würde auch gegen ihre Visa-Auflagen verstoßen.

Laut Polizei muss am Freitag jedenfalls "mit Umleitungen des Individualverkehrs im innerstädtischen Bereich gerechnet werden. Die Wiener Polizei empfiehlt diesen Bereich großräumig zu umfahren. Auch die Benützer öffentlicher Verkehrsmittel müssen mit Einschränkungen rechnen". 

ribbon Zusammenfassung
  • Anlässlich des Akademikerballs am Freitag wird es um die Hofburg wieder ein Platzverbot geben. Ab 16.30 Uhr wird die Wiener Ringstraße gesperrt.
  • Am Tag des Balles organisiert die "Offensive gegen Rechts" eine Demonstration. Zu dem Bündnis gehören auch die Sozialistische Jugend, der KZ-Verband und die KPÖ. Die Demo startet um 18 Uhr beim Schottentor.
  • Man habe bei der Polizei 2.000 bis 3.000 Teilnehmer:innen angezeigt, teilt Axel Magnus, ein Sprecher der "Offensive gegen Rechts" im Gespräch mit PULS 24 mit.