APA/APA/AFP/CAGAYAN PROVINCIAL INFORMATION OFFICE (PIO)/HANDOUT

Abgeschwächter Taifun "Fung-wong" dreht von Philippinen ab

Heute, 08:56 · Lesedauer 3 min

Der mittlerweile abgeschwächte Taifun "Fung-wong" ist am Montag von den Philippinen abgezogen, nachdem er dort eine Spur der Verwüstung hinterlassen hat. Der staatliche Wetterdienst teilte mit, dass der Taifun voraussichtlich Richtung Taiwan abdrehen werde. Auf seinem Weg Richtung Südchinesisches Meer schwäche er sich weiter ab. Wegen "Fung-wong" waren auf den Philippinen etwa 1,4 Millionen Menschen in Sicherheit gebracht worden, mindestens zwei Menschen kamen ums Leben.

Berichte über fünfjährige Zwillinge, die bei einem Erdrutsch ums Leben gekommen sein sollen, würden noch überprüft. Der Sturm war am Sonntagabend in der östlichen Provinz Aurora auf der Hauptinsel Luzon auf Land getroffen. Weiter südlich führte er zu heftigen Überschwemmungen. Der Radius des Taifuns umfasste fast den gesamten Inselstaat - von der Provinz Cagayan im äußersten Norden bis zur mehr als tausend Kilometer südlich gelegenen, schwer getroffenen Insel Catanduanes.

Vielerorts war das Ausmaß der Schäden noch unklar, dennoch liefen am Montag die ersten Aufräumarbeiten an. In weiten Teilen von Luzon, wo auch die philippinische Hauptstadt Manila liegt, blieben Schulen und Regierungsgebäude am Montag geschlossen - auch wenn der vorhergesagte Starkregen zunächst ausblieb. In der Provinz Aurora, wo "Fung-wong" in der Nacht zuvor auf Land getroffen war, berichteten Rettungskräfte von "vielen beschädigten Häusern".

In der Stadt Dipaculao sei die Stromversorgung noch immer unterbrochen, sagte der Helfer Geofry Parrocha der Nachrichtenagentur AFP. Die Einsatzkräfte hätten wegen der starken Regenfälle und des Hochwassers am Vorabend nicht ausrücken können. Einige der Hauptstraßen seien aufgrund von Erdrutschen unpassierbar. Die Bürgermeisterin der Stadt Dingalan berichtete, dass zahlreiche Häuser und Boote entlang der Küste von den gewaltigen Wellen zerstört worden seien.

Aus der Provinz Samar war am Sonntag das erste Todesopfer gemeldet worden. Unter Trümmern und umgestürzten Bäumen in Catbalogan City wurde den Sanitätern zufolge die Leiche einer 64-jährigen Frau geborgen. Das Katastrophenschutzamt bestätigte später, dass zudem auf der Insel Catanduanes ein Mensch infolge einer Sturzflut ertrunken sei.

Ein Taifun folgt dem nächsten

Vor wenigen Tagen hatte bereits der Taifun "Kalmaegi" in dem Inselstaat gewütet, mehr als 220 Menschen kamen ums Leben. 109 Menschen wurden offiziellen Angaben zufolge am Wochenende noch vermisst. Damit ist "Kalmaegi" laut der internationalen Katastrophendatenbank EM-DAT in diesem Jahr der bisher weltweit folgenschwerste Taifun. In Städten auf den Inseln Cebu und Negros wurden Autos, Hütten und riesige Schiffscontainer von den Fluten mitgerissen.

Auf den Philippinen sind Starkregen und Unwetter in der Regenzeit zwischen Juni und November üblich. Durch den vom Menschen verursachten Klimawandel werden extreme Wetterereignisse nach Angaben von Experten aber häufiger und heftiger. Tropische Wirbelstürme bilden sich immer näher an den Küsten, nehmen schneller an Stärke zu und bleiben länger über Land.

"Die Auswirkungen von zwei schweren Stürmen in wenigen Tagen sind entsetzlich. Bis zu 8,4 Millionen Menschen sind von den Auswirkungen betroffen.", sagte Gerald Schöpfer, Präsident des Österreichischen Roten Kreuzes. Die Rettungskräfte seien seit Tagen rund um die Uhr im Einsatz - Notunterkünfte, medizinische Versorgung, Nahrungsmittel und sauberes Wasser hätten jetzt oberste Priorität.

(S E R V I C E - Das Rote Kreuz bittet dringend um Spenden, um das Philippinische Rote Kreuz bei seiner Hilfe zu unterstützen: Österreichisches Rotes Kreuz IBAN: AT57 2011 1400 1440 0144 BIC: GIBAATWWXXX Erste Bank: BLZ 20.111 Kennwort: Taifun Südostasien oder online unter wir.roteskreuz.at/taifun-suedostasien)

Zusammenfassung
  • Der abgeschwächte Taifun 'Fung-wong' hat die Philippinen verlassen und zieht nun Richtung Taiwan, nachdem er dort Überschwemmungen, Erdrutsche und massive Zerstörungen verursacht hat.
  • Rund 1,4 Millionen Menschen wurden vorsorglich in Sicherheit gebracht, mindestens zwei Todesopfer sind bestätigt und das gesamte Ausmaß der Schäden ist vielerorts noch unklar.
  • In Folge von zwei schweren Taifunen innerhalb weniger Tage sind bis zu 8,4 Millionen Menschen betroffen, das Österreichische Rote Kreuz bittet dringend um Spenden für Notunterkünfte, medizinische Versorgung und sauberes Wasser.