In Europa ausgerottet
Behandlung im AKH: Wiener infizierte sich mit Lepra
Wie die "Kronen Zeitung" (Samstagsausgabe) berichtete, wurde dort ein Patient wegen "lepramatöser Lepra" aufgenommen. Der laut Bericht 60-jährige Wiener dürfte sich bei Reisen im Ausland mit der Krankheit angesteckt haben.
Wie das Krankenhaus gegenüber der APA erklärte, befindet sich der Mann mittlerweile in ambulanter Behandlung.
Taube Stellen an Füßen, Ohren und Nase
"Es hat mit leichten Lähmungserscheinungen an den Fußsohlen begonnen", zitierte das Blatt den Mann, der laut eigenen Angaben in der Reisebranche tätig ist. Er habe anfangs geglaubt, dass sie wieder von selbst verschwinden würden.
"Doch die tauben Stellen wurden im Laufe der Zeit sogar immer mehr", erinnerte er sich gegenüber der Tageszeitung. "Zuletzt waren meine Ohren und die Nase davon betroffen."
Er habe dann nach mehreren ergebnislosen Arztbesuchen im April eine befreundete Ärztin aus Berlin angerufen, die den entsprechenden Verdacht weckte. Daraufhin suchte der Wiener das AKH auf, wo schließlich tatsächlich Lepra diagnostiziert wurde.
Krankheit gilt in Europa als ausgerottet
Lepra gilt in Europa als ausgerottet und seit vielen Jahren mittlerweile als vollständig heilbar. Laut Gesundheitsministerium kommt die Krankheit hauptsächlich in ländlichen Gebieten Südostasiens, Chinas, des tropischen Afrikas und Südamerikas vor.
Vereinzelte Fälle sind auch aus dem Süden der USA, auf Hawaii und einigen pazifischen Inseln bekannt. Die Zahl der Neuinfektionen ist seit Jahrzehnten weltweit rückläufig.
Bei einer Infektion sind oftmals die Nervenbahnen zerstört, wodurch Verletzungen nicht bemerkt werden und sich dann chronisch entzünden. Als Folge treten die typischen Behinderungen an Händen und Füßen auf.
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Zusammenfassung
- Ein 60-jähriger Mann aus Wien wurde mit leprömatöser Lepra diagnostiziert, nachdem er sich vermutlich bei Auslandsreisen infiziert hatte.
- Lepra, die in Europa als ausgerottet gilt, tritt hauptsächlich in ländlichen Gebieten von Südostasien, China, Afrika und Südamerika auf.
- Das Wiener AKH behandelt den Mann ambulant, nachdem die Krankheit durch eine Berliner Ärztin vermutet und später bestätigt wurde.