500.000 Corona-Tote: USA gedenken der Opfer

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Über eine halbe Million Menschen sind in den USA an den Folgen des Coronavirus gestorben. Präsident Joe Biden warb trotz aller Trauer um Optimismus. Virusexperte Anthony Fauci griff Ex-Präsident Donald Trump an.

Als Zeichen der Trauer wehen in den USA seit Montag die Nationalflaggen an öffentlichen Gebäuden, Militärstützpunkten und US-Auslandsvertretungen für fünf Tage auf halbmast. US-Präsident Joe Biden gedachte den mehr als 500.000 Corona-Todesopfern in den Vereinigten Staaten.

Er warnte davor gewarnt, in Anbetracht der hohen Zahl an Corona-Toten abzustumpfen: "Wir müssen uns dagegen wehren, taub gegen das Leid zu werden. Wir müssen uns dagegen wehren, jedes Leben als eine Statistik zu sehen", forderte der neue Mann im Weißen Haus in einer Ansprache am Montagabend (Ortszeit). "Wir müssen das tun, um die Toten zu ehren. Genauso wichtig ist es, sich um die Lebenden zu sorgen, jene, die zurückgelassen wurden." 

Nach der Rede gedachten Biden, First Lady Jill Biden, Vizepräsidentin Kamala Harris und ihr Mann Douglas Emhoff der Opfer mit einer Schweigeminute auf der Südseite des Weißen Hauses, wo zahlreiche Kerzen entzündet waren. Sie beugten ihre Köpfe, kurz darauf spielte eine Militärkapelle das Lied "Amazing Grace".

Fauci kritisiert Trump

Der medizinische Chefberater von Präsident Joe Biden, Anthony Fauci, hatte zuvor dem Sender "ABC" gesagt, dass die USA sich schlechter als fast jedes andere Land geschlagen hätten. "Und wir sind ein hoch entwickeltes, reiches Land." Beim Versagen im Kampf gegen das Virus hätte auch "das fehlende Mitwirken an der obersten Spitze der Landesführung" nicht geholfen, sagte Fauci in Richtung Trump.

Ungefähr knapp ein Fünftel aller Corona-Todesfälle weltweit wurde in den USA verzeichnet - obwohl in dem Land nur vier Prozent der Weltbevölkerung leben. Ein Grund für die hohen Zahlen sehen Kritiker im Umgang mit der Pandemie, die Bidens Vorgänger Donald Trump lange heruntergeredet hatte. Biden löste nach seinem Sieg bei der Präsidentenwahl Trump am 20. Jänner ab und erklärte umgehend die Bekämpfung der Pandemie und der damit verbundenen wirtschaftlichen Verwerfungen zu seiner obersten Priorität.

Experten warnen vor weiterer Welle

Immerhin geht die Zahl der Neuinfektionen und Krankenhauseinweisungen in den USA seit mehreren Wochen zurück. Experten warnen jedoch davor, dass eine weitere Welle ausgelöst werden könnte durch inzwischen zirkulierende Virusmutationen, die als ansteckender gelten. Top-Immunologe Fauci rief daher dazu auf, beim Tragen von Masken oder dem Einhalten von Abständen zu anderen Menschen nicht nachlässig zu werden. "Wir müssen richtig vorsichtig sein und dürfen nicht einfach sagen, 'Okay, wir sind jetzt fertig, wir sind da durch'."

Bis Montagabend hatten US-Behörden nach Daten der Universität Johns Hopkins 500.159 Todesfälle nach einer Infektion mit dem Erreger Sars-CoV-2 gemeldet. In absoluten Zahlen gibt es in keinem anderen Land der Welt so viele bestätigte Corona-Todesfälle.

ribbon Zusammenfassung
  • In den USA sind mittlerweile mehr als eine halbe Million Menschen im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gestorben.
  • Ein Grund für die hohen Zahlen sehen Kritiker im Umgang mit der Pandemie, die Bidens Vorgänger Donald Trump lange heruntergeredet hatte.
  • Die erste Infektion in den USA wurde am 21. Jänner 2020 bestätigt.
  • Immerhin geht die Zahl der Neuinfektionen und Krankenhauseinweisungen in den USA seit mehreren Wochen zurück.

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