400 Pillen am Tag für kranke Elefanten in Pakistan
Trotz der Tricks dauerte es mehrere Wochen, bis sich die Elefanten Madhubala und Malika an die Behandlung gewöhnt hatten. Anfangs spuckten sie die bittere Medizin einfach wieder aus. "Die Behandlung von Elefanten mit Tuberkulose ist immer eine Herausforderung", sagte der Tierarzt Buddhika Bandara, der aus Sri Lanka angereist ist, um die Behandlung zu überwachen.
Der Zoo in Karachi hatte 2009 vier Afrikanische Elefanten bekommen, die als Jungtiere in Tansania gefangen wurden. Noor Jehan starb 2023 im Alter von 17 Jahren, Sonia Ende 2024. Eine Autopsie ergab, dass beide an Tuberkulose erkrankt waren. Die Infektionskrankheit wird durch Bakterien verursacht, die in der Regel die Lunge befallen, und ist in Pakistan bei Menschen immer noch weit verbreitet.
Auch Madhubala und Malika wurden kurz darauf positiv auf Tuberkulose getestet. Die Stadtverwaltung von Karachi stellte daraufhin ein Team zusammen, um die Dickhäuter zu behandeln. Die Tierpfleger tragen beim Füttern der Elefanten Masken und Kittel, um sich nicht anzustecken.
Pakistanische Zoos geraten immer wieder wegen schlechter Haltungsbedingungen in die Kritik. Internationale Berühmtheit erlangte etwa der "einsamste Elefant der Welt", der auf Veranlassung von US-Popsängerin Cher aus einem Zoo in Islamabad nach Kambodscha gebracht wurde. Der Zoo von Karachi will mit der Heilung seiner letzten zwei Elefanten nun positive Schlagzeilen machen.
Zusammenfassung
- Im Zoo von Karachi erhalten zwei an Tuberkulose erkrankte Elefanten täglich mindestens 400 Tabletten, die eigentlich für Menschen bestimmt sind.
- Die Behandlung, überwacht von einem sri-lankischen Tierarzt, gestaltet sich schwierig, da die Medikamente in Obst und Süßigkeiten versteckt werden müssen und die Tiere sich erst nach mehreren Wochen daran gewöhnten.
- Nachdem bereits zwei Elefanten an Tuberkulose gestorben sind, setzt der Zoo auf die erfolgreiche Heilung der letzten beiden Tiere, um das Image zu verbessern.