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32,8 Mio. Euro seit September-Flut 2024 für Hochwasserschutz

Heute, 09:29 · Lesedauer 2 min

Seit den schweren Überschwemmungen im September 2024 im Osten Österreichs sind 32,8 Millionen Euro zur Schadensbehebung im Hochwasserschutz investiert worden, 12,1 Millionen davon trägt der Bund. Das teilte Umweltminister Norbert Totschnig (ÖVP) am Donnerstag mit. Sein Ressort genehmigte 100 Sofortmaßnahmen in Niederösterreich (94) und Wien (6), um Infrastruktur wiederherzustellen. Österreichweit gingen damals 122 Ereignismeldungen ein, im gesamten Jahr waren es 251.

Allein in St. Pölten waren innerhalb von drei Tagen 350 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen, fast doppelt so viel wie die maximale Menge, die nur alle 100 Jahre vorkommt. Der Gesamtschaden 2024 an der Schutzinfrastruktur belief sich auf rund 56 Millionen Euro. Am meisten verwüstet wurde in Niederösterreich, wo 102 Meldungen mit einem Schaden von 26,2 Millionen Euro an Schutzinfrastruktur anfielen, in der Steiermark mit 59 Meldungen und 10,7 Millionen Euro Schäden und in Wien mit drei Meldungen und einem Schaden von 11,6 Millionen Euro. Betroffen waren aber fast alle Bundesländer.

In Niederösterreich finanziert das Umweltministerium den Angaben zufolge 94 Projekte mit mehr als zehn Millionen Euro, in Wien sind es sechs Maßnahmen mit rund zwei Millionen. Zusätzlich wurden Sofortmaßnahmen umgesetzt, wie die Sanierung der Dammbrüche an der Perschling in Niederösterreich mit Gesamtkosten von 960.000 Euro und Instandsetzungen an der Sohle und den Ufermauern des Wienflusses im Bereich der Wiener Pilgramgasse mit einem Investitionsvolumen von 3,44 Millionen Euro, wovon rund 1,1 Millionen Euro vom Ministerium getragen werden.

"Die massiven Niederschläge vom September 2024 haben gezeigt, wie rasch es zu Schäden in Millionenhöhe kommen kann", so Totschnig. Für dieses und das kommende Jahr seien daher jeweils wieder insgesamt 96 Millionen Euro für Hochwasserschutz budgetiert. 40 Prozent der Summe sollen heuer neue Projekte finanzieren. Der Rest werde für laufende Bauvorhaben und Instandhaltungsmaßnahmen verwendet.

Österreich stehe durch den Klimawandel vor häufigeren und intensiveren Extremwetterereignissen, wie die Starkniederschläge mit Sturm vor einem Jahr zeigten. Ministerium und Bundesländer setzen mit dem Programm "Zukunft Hochwasserschutz 2024+" auf technische Schutzmaßnahmen, ökologische Aufwertung und eine Informationsoffensive. Denn Hochwasserschutz könne nur bis zu einem gewissen Grad vor Schäden bewahren. In Österreich sei dies ein 100-jährliches Hochwasserereignis. Es bleibe ein Restrisiko, das auch durch Eigenvorsorge reduziert werden könne. Tipps gibt die Kampagne "Hochwasser - ich schütze mich!"

(S E R V I C E - Link zur Kampagne: https://go.apa.at/xYBL6eE9 )

Zusammenfassung
  • Seit den Überschwemmungen im September 2024 wurden 32,8 Millionen Euro für den Hochwasserschutz investiert, wobei 12,1 Millionen Euro vom Bund stammen und 100 Sofortmaßnahmen in Niederösterreich und Wien genehmigt wurden.
  • Der Gesamtschaden an der Schutzinfrastruktur im Jahr 2024 beträgt rund 56 Millionen Euro, wobei Niederösterreich mit 26,2 Millionen Euro, die Steiermark mit 10,7 Millionen Euro und Wien mit 11,6 Millionen Euro besonders betroffen waren.
  • Für 2024 und 2025 sind jeweils 96 Millionen Euro für Hochwasserschutz vorgesehen, wovon 40 Prozent in neue Projekte fließen und der Rest laufende Bauvorhaben und Instandhaltungen finanziert.