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25 Teams starten im September bei der Tram-WM in Wien

Heute, 15:23 · Lesedauer 4 min

Die Wiener Linien haben die Teams der ersten Straßenbahn-Weltmeisterschaft vorgestellt, die am 13. September am Wiener Rathausplatz um den Titel kämpfen. Das Duo aus Wien trifft nicht nur auf Konkurrenz aus Europa, sondern auch auf Mitstreiter aus Rio de Janeiro (Brasilien), Casablanca (Marokko), Oran (Algerien), Hongkong, San Diego (USA) und Melbourne (Australien), wie die Wiener Linien am Dienstag bekanntgaben. Insgesamt gehen 25 Teams von sechs Kontinenten an den Start.

Zahlreiche europäische Städte sind ebenfalls vertreten. Zu den Teilnehmern gehören Budapest - das Team holte sich im Vorjahr den EM-Titel - auch Paris, Stockholm, Kiew und Rotterdam sind neben anderen dabei. Zwei Länder setzen bei der WM auf gemischte Teams und schicken Fahrer und Fahrerin aus zwei unterschiedlichen Städten. Für Deutschland gehen Teilnehmer aus Berlin und Leipzig an den Start, Finnland schickt Fahrer aus Helsinki und Tampere. Für die letzten zwei Startplätze laufen die Bewerbungen noch.

Das Team der Wiener Linien besteht aus Elisabeth Urbanitsch von der Remise Rudolfsheim und Florijan Isaku von der Remise Hernals. Sie konnten sich gegen mehr als hundert andere Bewerberinnen und Bewerber und vierzig Fahrerinnen und Fahrer in der Qualifikation durchsetzen. Isaku ist schon seit elf Jahren Straßenbahnfahrer und fährt auf zehn Tramlinien fix, am liebsten um den Ring. Urbanitsch kann auf fünfeinhalb Jahre Erfahrung zurückgreifen und ist in Wien mit 20 Linien unterwegs, besonders schön findet sie die D-Linie.

Mitzumachen sei für Isaku eine "Riesenehre", sagte der 35-Jährige in einem Pressegespräch am Dienstag. "Dabei sein ist alles", befand Urbanitsch, "aber wir wollen auch die Konkurrenz wegfegen", so die 48-Jährige. Wie sie war auch Andreas Kainrad bei der Remise Rudolfsheim stationiert, der gemeinsam mit Sandra Kaider die Tram-EM 2023 gewonnen hatte. Bei den Kolleginnen und Kollegen holten sich Urbanitsch und Isaku aber im Voraus keine Tipps.

Im Rahmen der WM treten Fahrer und Fahrerinnen in sechs bis sieben Disziplinen gegeneinander an, wie Präzisionsfahren oder Geschicklichkeitsfahrten. Welche genau die Teilnehmerinnen und Teilnehmer heuer bewältigen müssen, finden sie selbst erst heraus, voraussichtlich im Juni. Auf alle Bewerbe der Tram-WM könne man sich im Alltag nicht gezielt vorbereiten - Stichwort "Bim-Bowling", sagten die beiden. Andere Dinge wie Zielbremsen und Tempohalten lassen sich auch im täglichen Gebrauch üben. "Man entwickelt ein gewisses Gefühl dafür, deswegen ist das tägliche Fahren da draußen eine Riesenübung", sagte Isaku.

WM mit ULF und Flexity

Gefahren wird beim Bewerb mit den Modellen des Gastgeberlands - in diesem Fall sind das Flexity und ULF der Wiener Linien. Bevor die WM dann über die Bühne geht, haben alle Teams die Möglichkeit, mit den Fahrzeugen zu trainieren. Die Steuerung funktioniere aber bei allen Modellen ähnlich, weiß das Wiener Team, "ein Tag zur Eingewöhnung sollte reichen", schätzte Isaku.

Im Alltag kann der Verkehr schon einmal zur Herausforderung werden, "wir sind ja nicht alleine auf der Strecke, man muss auf alle Rücksicht nehmen, damit das gut funktioniert und wir die Fahrgäste sicher ans Ziel bringen", sagte Urbanitsch. Im Rahmen der WM haben die Teams allerdings freie Fahrt. Für den Bewerb am 13. September wird der Ring teilweise gesperrt.

160 Jahre Wiener Straßenbahn

Seit 2012 beweisen Straßenbahnfahrerinnen und -fahrer aus verschiedenen Städten in Europa ihre Fähigkeiten bei der Tram-EM. 2015 fand die Europameisterschaft in Wien statt, 2023 holte sich das Wiener Team den ersten Platz. Dass aus der EM eine WM wird, war auch ein großer Wunsch der Wiener Linien, sagte ein Sprecher. Immerhin feiere man heuer das 160-jährige Straßenbahnjubiläum. Neben dem Wettbewerb der Weltmeisterschaft wird es am Rathausplatz auch ein Öffi-Fest mit Ausstellungen, Mitmachstationen und Kinderprogramm geben. Auch der Öffi-Tag findet dann im Rahmen der Tram-WM statt.

( S E R V I C E : https://tramwm.wienerlinien.at/ )

Zusammenfassung
  • Die Teams fahren mit den Modellen Flexity und ULF der Wiener Linien. Ein begleitendes Öffi-Fest am Rathausplatz bietet Ausstellungen, Mitmachstationen und ein Kinderprogramm.