20-Jährige nach Gewalt gegen Ex-Freundin verurteilt
"Sie hat sie mehrmals pro Woche misshandelt, an den Haaren gerissen und gebissen. Wir haben Fotos, da ist das Opfer am ganzen Körper mit Bisswunden übersät", sagte der Staatsanwalt eingangs der Verhandlung. "Es hat Misshandlungen gegeben. Von beiden Seiten", replizierte Verteidiger Lukas Hruby. Die Beziehung der beiden Frauen sei "von gemeinsamem Suchtgiftkonsum geprägt" gewesen. Da sei es dann immer wieder zu Auseinandersetzungen und Tätlichkeiten gekommen, wobei die frühere Freundin seiner Mandantin zentraler Streitpunkt gewesen sei.
"Die wollte mich zurück. Die wollte um mich kämpfen. Wir waren eine sehr lange Zeit zusammen", sagte die 20-Jährige, die 2022 - damals war sie 17 - mit der nunmehrigen Betroffenen zusammengekommen war. Zu den Vorwürfen bekannte sich die Angeklagte teilweise schuldig. Zu Tätlichkeiten sei es gekommen, der Stich mit dem Messer habe aber nicht stattgefunden. Sie sei auch nicht regelmäßig handgreiflich geworden. "Ich wollte schon wissen, wohin sie geht, wenn sie rausgeht. Aber es gab keine Freiheitsentziehung", meinte die 20-Jährige zum Vorwurf, die 26-Jährige habe ihre Freunde und ihre Tochter aus einer vorangegangenen Beziehung nicht sehen dürfen.
Das Problem seien die Drogen gewesen, gab die Angeklagte zu Protokoll: "Wir haben wirklich sehr viel konsumiert. Aber die Liebe war stärker durch die Drogen. Mehr Anziehung."
Zusammenfassung
- Eine 20-Jährige wurde am Dienstag am Wiener Landesgericht wegen mehrfacher Körperverletzung an ihrer 26-jährigen Ex-Freundin zu 20 Monaten Haft, davon sechs Monate unbedingt, verurteilt.
- Die Anklage lautete ursprünglich auf fortgesetzte Gewaltausübung, das Urteil erfolgte aber nur wegen mehrfacher Körperverletzung und ist nicht rechtskräftig.
- Die Angeklagte und das Opfer waren seit 2022 zusammen, beide konsumierten laut eigenen Angaben viel Suchtgift, was zu häufigen gewalttätigen Auseinandersetzungen führte.
