APA/FF PAMHAGEN

16 Verletzte bei Unfall mit Schlepperfahrzeug im Burgenland

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Die Serie der Vorfälle mit Schleppern im Burgenland setzt sich fort. Sonntagfrüh ist ein mit 15 Flüchtlingen besetzter Van bei Wallern (Bezirk Neusiedl am See) gegen Bäume gekracht. Alle 16 Insassen wurden laut Landessicherheitszentrale verletzt, zwei davon schwer.

Der Chauffeur, ein Rumäne, wurde festgenommen. Einer Bundesheerpatrouille war kurz vor 6.30 Uhr auf der L205 nahe der Grenze zu Ungarn ein verdächtiges Kfz aufgefallen. Statt anzuhalten, beschleunigte der Lenker.

Neun Verletzte aus Krankenhaus entlassen

Die Verletzten wurden nach Eintreffen der Rettungskräfte in mehrere Spitäler gebracht - nach Eisenstadt, Frauenkirchen, Kittsee sowie nach Niederösterreich in die Landeskliniken Hainburg und Wiener Neustadt.

Einen Insassen mit schweren Blessuren flog der Notarzthubschrauber "Christophorus 3" laut Landessicherheitszentrale ins Krankenhaus Eisenstadt. Ein weiterer Schwerverletzter wurde von "Christophorus 9" ins Spital Wiener Neustadt transportiert. Im Einsatz standen auch die Feuerwehren Pamhagen und Apetlon.

Der mutmaßliche Schlepper wird laut Exekutive nach seiner medizinischen Versorgung befragt. Neun Migranten wurden am Sonntag aus den Krankenhäusern entlassen und werden polizeilich einvernommen.

Reaktion SPÖ Bürgendland

Die SPÖ Burgenland kritisierte in einer Aussendung Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) und die Sicherheitspolitik der ÖVP. Landesgeschäftsführer Roland Fürst forderte angesichts des neuen Vorfalls einmal mehr Asylzentren außerhalb Europas und Abschiebeabkommen mit den Herkunftsländern.

Tanner: Schleppervorgehen "skrupellos und menschenunwürdig"

Seit Jahresbeginn wurden laut Aussendung der Polizei 391 mutmaßliche Schlepper in Österreich aufgegriffen, davon 198 im Burgenland. Das sind bereits mehr als im Gesamtjahr 2021 mit rund 250 Personen bundesweit und 169 im Burgenland. "Das entschlossene Vorgehen gegen Schlepper und illegale Migration heißt Menschenleben zu schützen.

Die Maßnahmen zur Bekämpfung der menschenverachtenden Schlepperkriminalität werden konsequent fortgesetzt", betonte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP). "Der aktuelle Vorfall zeigt, wie skrupellos und menschenunwürdig vorgegangen wird, um unsere Grenzen illegal zu passieren", sagte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP).

Vermehrt Schlepperaktivität im Burgenland

Das Burgenland ist in den vergangenen Jahren mehrmals Schauplatz von Vorfällen mit Schleppertransporten gewesen. Im August 2015 war ein Lkw mit 71 toten Migranten auf einer Autobahnbucht bei Parndorf (Bezirk Neusiedl am See) entdeckt worden. Die Flüchtlinge waren im luftdicht verschlossenen Laderaum des aus Ungarn kommenden Fahrzeugs erstickt.

Die drei Haupttäter wurden inzwischen in Ungarn zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt. Im Oktober 2021 hatte eine Bundesheerpatrouille zwei tote Migranten auf der Ladefläche eines Kastenwagens in Siegendorf (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) gefunden. Der 19-jährige Schlepper wurde heuer im Juni nicht rechtskräftig zu sieben Jahren Haft verurteilt.

Unfall beim Kittsee

Am 13. August waren drei Flüchtlinge bei einem Unfall mit einem Schlepperfahrzeug auf der Nordostautobahn (A6) beim Grenzübergang Kittsee (Bezirk Neusiedl am See) im Nordburgenland getötet und 17 Migranten teils schwer verletzt worden. Der Lenker hatte vor einer Polizeikontrolle flüchten wollen, verlor aber die Kontrolle und der Kastenwagen überschlug sich. Der 30-jährige russische Staatsbürger befindet sich in Untersuchungshaft.

ribbon Zusammenfassung
  • Ein Schlepperfahrzeug ist Sonntagfrüh bei Wallern (Bezirk Neusiedl am See) von der Straße abgekommen und gegen einen Baum geprallt.
  • Der Unfall ereignete sich kurz vor 6.30 Uhr auf der L205 nahe der Grenze zu Ungarn.
  • Elf der 16 Insassen im Van wurden laut Exekutive verletzt, einer davon schwer.

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