16-Jähriger wegen Erpressung in Wien verurteilt
Zu weiteren Zahlungen, die der Angeklagte via Snapchat einforderte, kam es dann nicht mehr. Das Opfer erstattete Anzeige. Als der 16-Jährige zur Beschuldigteneinvernahme vorgeladen wurde, stritt er auf einer Polizeiinspektion in Begleitung seiner Mutter zunächst alles ab. Wenig später tauchte er dann allerdings noch einmal alleine auf und gab nunmehr vor der Polizei die Einschüchterungen zu. "Meine Schwester hat mich zum Geständnis überredet", verriet er dem Richter.
Auf Vorhalt des Richters, dass er sich ein jüngeres und körperlich deutlich unterlegenes Opfer ausgesucht hätte, meinte der aus Afghanistan stammende 16-Jährige rechtfertigend: "Er hat Moslems als 'Muselmänner' bezeichnet." Insofern hätte er mit dem 14-Jährigen "ein Problem gehabt".
Einen weiteren 14-Jährigen verprügelte der Angeklagte im Zuge von Unstimmigkeiten, was oberflächliche Verletzungen zur Folge hatte. Auch dazu war er geständig. Er werde "nach dem Sommer" seine schulische Laufbahn fortsetzen bzw. eine Ausbildung beginnen, versprach er abschließend dem Richter: "Ich will in der sozialen Arbeit tätig sein."
Zusammenfassung
- Ein 16-jähriger Bursche wurde am Mittwoch am Wiener Landesgericht wegen Erpressung und Körperverletzung zu drei Monaten auf Bewährung verurteilt.
- Er hatte Ende Mai einen 14-Jährigen mit Schlägen bedroht und insgesamt 130 Euro erpresst, weitere geforderte Zahlungen blieben nach Anzeige des Opfers aus.
- Nach anfänglichem Leugnen gestand der Jugendliche die Taten bei der Polizei, nachdem ihn seine Schwester dazu überredet hatte.