1.200 E-Scooter-Fahrer landeten im Vorjahr im Spital

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1.200 E-Scooter-Fahrer sind im Vorjahr hierzulande im Spital gelandet. Häufigste Unfallursachen waren überhöhtes Tempo, Unachtsamkeit und Fehlverhalten im Straßenverkehr. Das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) verlangte daher am Freitag neue Sicherheitsmaßnahmen, wobei die Forderung auf eine Studie gestützt wurde, bei der Geschwindigkeits- und Abbiegeverhalten, Helmverwendung, Beleuchtung und Wahl der Infrastruktur von E-Scooter-Nutzern detailliert analysiert wurden.

Der umfassenden KFV-Studie zufolge verunglücken hauptsächlich männliche, unter 40-jährige E-Scooter-Fahrer. Unfälle ereignen sich überwiegend tagsüber auf Gehsteigen, Gehwegen und Radfahranlagen, im Regelfall ohne Fremdverschulden. Neben überhöhter Geschwindigkeit sind Stürze vor allem auf Rotlichtmissachtung, Fehleinschätzung der Bodenbeschaffenheit, Alkoholkonsum und Selbstüberschätzung zurückzuführen. Knochenbrüche, Sehnen- und Muskelverletzungen, Abschürfungen und Prellungen sind die Folge.

Seit 2015 steigen die E-Scooter-Unfallzahlen in Österreich kontinuierlich. Das hat oft auch mit Unwissen zu tun. Wie eine österreichweite Befragung von 501 E-Scooter-Nutzern und 598 E-Scooter-Nichtnutzern ergeben hat, sind beide Gruppen nicht ausreichend über die für E-Scooter geltenden rechtlichen Regelungen informiert. Potenzial für Konflikte und Unfälle sehen die Befragten besonders zwischen E-Scooter-Fahrer und ungeschützten Verkehrsteilnehmer. Fußgänger seien durch rücksichtslose E-Scooter-Fahrer besonders stark gefährdet, räumten die Befragten ein. Brenzlige Situationen entstehen demnach durch Unachtsamkeit, Ablenkung, Verkehrsregelmissachtungen, Vorrangverletzungen, zu hohe Geschwindigkeiten und zu geringe Sicherheitsabstände.

Auch das ungeordnete Abstellen von E-Scootern stört die Mehrheit der Befragten. Für viele Fußgänger wurden E-Scooter bereits zu Stolperfallen.

Kopfverletzungen könnten durch das Tragen eines Helmes vermieden, jedenfalls verringert werden. Jüngsten KFV-Beobachtungen im Wiener Stadtverkehr zufolge hatten von 1.507 observierten E-Scooter-Fahrern lediglich drei Prozent einen Helm auf.

ribbon Zusammenfassung
  • Häufigste Unfallursachen waren überhöhtes Tempo, Unachtsamkeit und Fehlverhalten im Straßenverkehr.
  • Der umfassenden KFV-Studie zufolge verunglücken hauptsächlich männliche, unter 40-jährige E-Scooter-Fahrer.
  • Potenzial für Konflikte und Unfälle sehen die Befragten besonders zwischen E-Scooter-Fahrer und ungeschützten Verkehrsteilnehmer.
  • Fußgänger seien durch rücksichtslose E-Scooter-Fahrer besonders stark gefährdet, räumten die Befragten ein.

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