Nowotny: Maßnahmengegner sollten "wirklich mal auf Intensivstationen gehen"

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Virologe Norbert Nowotny rechnet im PULS 24 Interview damit, dass der Lockdown in drei Wochen Wirkung zeigt. Die Drittimpfung senke das Risiko, sich zu infizieren und das Virus weiterzugeben.

"Keiner will einen Lockdown, aber es geht nicht mehr anders", hält Virologe Norbert Nowotny am ersten Tag des neuen Lockdowns erneut fest. Derzeit "steigen und steigen" die Zahlen weiter, auch die Belegung der Spitäler, der Intensivstation wird jetzt noch ein paar Tage weitergehen. Aber: "Die Zahlen werden sinken", sagt Nowotny. Er ist sich sicher, dass der Lockdown helfen werde, in drei Wochen werde man Zahlen haben, die "erträglich sind". 

Die Frage sei aber, wie sehr der Lockdown helfen werde, das sei derzeit Hellseherei. Hätte die Politik auf die Experten gehört und schon vor zwei Wochen einen Lockdown angekündigt, dann wäre man von niedrigeren Zahlen ausgegangen und ein kurzer, kontrollierter Lockdown hätte mehr Wirkung gezeigt, sagt der Virologe. Nun müsse man Kontakte - auch im privaten Bereich - auf 30 bis 50 Prozent beschränken. Dann sollte ein schönes Weihnachtsfest möglich sein.

Boostern hilft

Die Spitäler sind jedenfalls an ihren Grenzen angelangt, sagt Nowotny. Daher kritisiert der Virologe nach den Demonstrationen am Wochenende nochmals die Maßnahmenkritiker und Corona-Leugner: Sie sollten sich "das Leid in den Spitälern" anschauen. Sie sollten "wirklich mal auf Intensivstationen gehen und nicht glauben, was in den diversesten sozialen Medien an Fake News verbreitet werden". 

Die gute Nachricht: Laut Ankündigung der Regierung wird der Lockdown für Geimpfte früher enden. Vor allem Drittgeimpfte seien tatsächlich weniger gefährdet, angesteckt zu werden und würden das Virus auch nicht so leicht weitergeben, sagt Nowotny. Die Immunität sei schon wenige Tage nach der dritten Impfung wieder hergestellt. Er appelliert daher, sich die Booster-Impfung so schnell wie möglich zu holen. Vier Monate nach der Zweitimpfung ist das jetzt möglich. 

Hier kritisiert Nowotny, dass das nicht schon früher ermöglich wurde. Vor allem seitens der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) sei es dabei zu Verzögerungen gekommen, obwohl man in Israel gesehen hätte, dass die dritte Impfung die vierte Welle gebrochen hätte.

ribbon Zusammenfassung
  • "Keiner will einen Lockdown, aber es geht nicht mehr anders", hält Virologe Norbert Nowotny am ersten Tag des neuen Lockdowns erneut fest. Derzeit "steigen und steigen" die Zahlen weiter, auch die Belegung der Spitäler.
  • Er ist sich sicher, dass der Lockdown helfen werde, in drei Wochen werde man Zahlen haben, die "erträglich sind". 
  • Die Spitäler sind jedenfalls an ihren Grenzen angelangt, sagt Nowotny. Daher kritisiert der Virologe nach den Demonstrationen am Wochenende nochmals die Maßnahmenkritiker und Corona-Leugner: Sie sollten sich "das Leid in den Spitälern" anschauen.
  • Laut Ankündigung der Regierung wird der Lockdown für Geimpfte früher enden. Vor allem Drittgeimpfte seien tatsächlich weniger gefährdet, angesteckt zu werden und würden das Virus auch nicht so leicht weitergeben, sagt Nowotny.
  • Die Immunität sei schon wenige Tage nach der dritten Impfung wieder hergestellt. Er appelliert daher, sich die Booster-Impfung so schnell wie möglich zu holen. Vier Monate nach der Zweitimpfung ist das jetzt möglich. 
  • Hier kritisiert Nowotny, dass das nicht schon früher ermöglich wurde. Vor allem seitens der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) sei es dabei zu Verzögerungen gekommen.