Virologe: Omikron-Ausbreitung in Österreich nicht mehr aufhaltbar

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Laut dem Virologen und Infektiologen Christoph Steininger von der MedUni Wien lässt sich eine Ausbreitung der neuen Virus-Variante in Österreich nicht mehr aufhalten. Und auch ein Ende des Lockdowns am 13. Dezember hält er für unsicher.

Für Reisebeschränkungen sei es bereits zu spät, wolle man die Corona-Variante Omikron aufhalten. "Das Virus ist bei uns angekommen", so Steininger. Nun müssen so rasch wie möglich möglichst viele Menschen geimpft werden.

Omikron "fitter, infektiöser"

"Es wird sich nicht mehr aufhalten lassen, dass sich das Virus in Österreich verbreitet", innerhalb kurzer Zeit werde sie die dominante Variante sein. Alles, was man bisher über die neue Virus-Variante Omikron wisse, sei "sehr besorgniserregend". "Sie ist fitter, infektiöser, wir wissen derzeit nicht, ob sie gefährlicher ist". Einzelne Fälle würden zeigen, dass die Patienten sehr hohe Virusmengen ausscheiden. Die Tests dürften weiter funktionieren, man könne sie also diagnostizieren. "Ob die Impfungen noch wirken, können wir derzeit nicht sagen", klar sei jedoch, dass es besser sei, bereits geimpft zu sein.

Wie wirksam ist die Impfung?

Die große Sorge sei bei Omikron, dass sich die Wirksamkeit der Impfung reduziert. Das Virus sehe in seiner Struktur, nämlich genau dort, wo die schützenden Antikörper angreifen, "deutlich anders aus". Deshalb sei nicht sicher, ob eine ausreichende Neutralisierung noch gegeben sei.

Sollte eine Anpassung notwendig sein, gebe es bereits gute Daten von Pfizer. Etwa zwei Wochen wird es dauern, um zu wissen, ob man den Impfstoff verändern muss. Binnen sechs Wochen könne die Firma ihn dann anpassen. Die Produktion für ausreichend Impfstoff braucht dann 100 Tage bis zur Auslieferung.

Erste Hinweise aus Südafrika lassen hoffen, dass man Omikron auch per Antigentest nachweisen kann. PCR-Tests und Sequenzierungen müssen zwar optimiert werden, seien aber weiterhin verlässlich. 

Lockdown-Ende mit 13.12. fraglich

Es sei "positiv überraschend", dass die Inzidenzen in Österreich aktuell bereits abfallen, freut sich der Mediziner, "gleichzeitig sehen wir einen Anstieg bei den Krankenhausbetten und auf den Intensivstationen". Deshalb ist der Virologe auch skeptisch, dass sich Lockdown-Ende bis 13. Dezember ausgeht.

ribbon Zusammenfassung
  • Für Reisebeschränkungen sei es bereits zu spät, wolle man die Corona-Variante Omikron aufhalten. "Das Virus ist bei uns angekommen", so Virologe und Infektiologe Christoph Steininger von der MedUni Wien.
  • "Es wird sich nicht mehr aufhalten lassen, dass sich das Virus in Österreich verbreitet", innerhalb kurzer Zeit werde sie die dominante Variante sein.
  • . "Sie ist fitter, infektiöser, wir wissen derzeit nicht, ob sie gefährlicher ist". Einzelne Fälle würden zeigen, dass die Patienten sehr hohe Virusmengen ausscheiden.
  • Die große Sorge sei bei Omikron, dass sich die Wirksamkeit der Impfung reduziert. Das Virus sehe in seiner Struktur, nämlich genau dort, wo die schützenden Antikörper angreifen, "deutlich anders aus".
  • Es sei "positiv überraschend", dass die Inzidenzen in Österreich aktuell bereits abfallen, freut sich der Mediziner, "gleichzeitig sehen wir einen Anstieg bei den Krankenhausbetten und auf den Intensivstationen".
  • Deshalb ist der Virologe auch skeptisch, dass sich Lockdown-Ende bis 13. Dezember ausgeht.

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