Schul-Abmeldungen wegen Corona-Maßnahmen: Rechtlich schwer zu verhindern

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Es wird erwartet, dass bis zu 6.000 Schüler und Schülerinnen im kommenden Schuljahr in den Klassenzimmern fehlen werden. Deren Erziehungsberechtigten - offenbar größtenteils Corona-Skeptiker - wollen die Kinder zuhause unterrichten. Die Kinder- und Jugendanwaltschaft sieht das "problematisch".

Rund 3.600 Kinder wurden bereits laut Angaben der Bildungsdirektion für den häuslichen Unterricht angemeldet, bis zum ersten Schultag wird mit bis zu 6.000 Anmeldungen gerechnet. 

Die Gründe haben laut dem Bericht größtenteils mit der Corona-Pandemie zu tun. Während ein Teil der Erziehungsberechtigten sich um die Kinder wegen mangelnder Sicherheitsmaßnahmen fürchtet, ist der Großteil der Abmeldungen auf genau diese zurückzuführen. Maßnahmengegner wollen mit Masken und Tests nichts zu tun haben.

Laut Bildungsminister Heinz Faßmann würde man das Gespräch mit den Eltern suchen, um sie davon zu überzeugen, dass die Schule auch einen sehr wichtigen sozialen Aspekt hat. "Mir macht das auch Sorge", sagte der Bildungsminister im PULS 24 Interview. Die Schule sei auch ein Ort, wo man lernt mit anderen Kindern umzugehen - das Kindern wegzunehmen, sei problematisch. Die Anmeldungsphase laufe noch, darum habe man noch keine genauen Zahlen, wie viele Kinder das betreffen wird.

 

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Ghawral Dunja, Anwältin bei der Kinder- und Jugendanwaltschaft, befürchtet, dass die betroffenen Kinder dadurch Defizite erleiden würden. "Wir sehen das sehr problematisch", sagt Dunja. Oft habe häuslicher Unterricht, den diese Eltern anstatt der Schule wählen würden, nicht die erforderliche Qualität.  

Kinder haben kein Mitspracherecht

Von der Schul-Abmeldung könnten Kinderrechte wie das Recht auf Bildung, das recht auf Gesundheit, aber auch das Recht auf Freizeit betroffen sein, sagt die Anwältin. Dennoch sei es rechtlich schwierig, dagegen vorzugehen. Die Kinder hätten kein Mitspracherecht, wenn es um Heimunterricht geht. Der Heimunterricht könne im Einzelfall - etwa bei kranken Kindern - Sinn ergeben. Daher müssen solche Fälle immer im Einzelfall beurteilt werden, sagt Dunja.

ribbon Zusammenfassung
  • Es wird erwartet, dass bis zu 6.000 Schüler und Schülerinnen im kommenden Schuljahr in den Klassenzimmern fehlen werden.
  • Deren Erziehungsberechtigten - offenbar größtenteils Corona-Skeptiker - wollen die Kinder zuhause unterrichten.
  • Laut Bildungsminister Heinz Faßmann würde man das Gespräch mit den Eltern suchen, um sie davon zu überzeugen, dass die Schule auch einen sehr wichtigen sozialen Aspekt hat.
  • Ghawral Dunja, Anwältin bei der Kinder- und Jugendanwaltschaft, befürchtet, dass die betroffenen Kinder dadurch Defizite erleiden würden
  • Dennoch sei es rechtlich schwierig, dagegen vorzugehen. Die Kinder hätten kein Mitspracherecht, wenn es um Heimunterricht geht. 
  • Der Heimunterricht könne im Einzelfall - etwa bei kranken Kindern - Sinn ergeben. Daher müssen solche Fälle immer im Einzelfall beurteilt werden, sagt Dunja.