APA/GEORG HOCHMUTH

Immer mehr Stimmen für Maskenpflicht

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Die Corona-Zahlen steigen weiter an. Nun werden auch die Rufe nach einer Maskenpflicht lauter. Virologen und Mediziner sprechen hier vor allem von einer einfachen und effektiven Maßnahme - die zudem "nicht weh tut", wie der Lungenfacharzt Arschang Valipour betont.

Österreich ist weiterhin von einer neuen Corona-Welle erfasst: Am Mittwoch wurden von der AGES 14.233 Neuinfektionen registriert. Auch in den Krankenhäusern ist die Zahl der Patientinnen und Patienten gestiegen und auch die Sieben-Tages-Inzidenz klettert auf einen Wert über 1.000 Fälle je 100.000 Einwohner.

Maske schützt zu 80 Prozent

Ein einfaches Mittel, um dem entgegen zu wirken ist für Expert:innen die FFP2-Maske. Zwei Personen in einem Innenraum wären bei beidseitigem Masketragen zu 80 Prozent geschützt, meint auch der Lungenfacharzt und Leiter der COVID-Station in der Klinik Floridsdorf Arschang Valipour. Im PULS 24 Interview spricht er sich daher auch klar für das Masketragen in Innenräumen aus. "Das ist auch keine schwere Maßnahme und man kann sie im Freien wieder abnehmen im Regelfall", so der Mediziner. "Das tut mir nicht weh", fügt er seinem Standpunkt an.

Generell sei diese Corona-Maßnahme einfach und auch leicht einzuführen. Daher appelliere er auch an alle diese wieder für sich selbst umzusetzen. Denn "ob es eine Pflicht gibt oder nicht, ist letztlich eine politische Entscheidung, wo verschiedene Aspekte hineinfließen", sagt Valipour.

Lungenfacharzt Arschang Valipour spricht sich für das Masketragen aus.

Nicht warten "bis Feuer am Dach"

Auch der Virologe Christoph Steiniger erklärt im PULS 24 Gespräch, dass er die Wiedereinführung der Maskenpflicht "definitiv" für sinnvoll halten würde. Je früher die Politik eingreifen würde, umso milder können die möglichen Maßnahmen sein. "Wenn man wartet bis Feuer am Dach ist, wird man eine Notbremse hinlegen müssen", so Steininger.

Auch Virologe Christoph Steininger würde eine Wiedereinführung der Maskenpflicht begrüßen.

Vor dem Hintergrund der ansteigenden Covid-Infektionszahlen appellierte auch Edgar Wutscher, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte, alle Möglichkeiten im Kampf gegen die Pandemie auszuschöpfen. "Die Pandemie ist noch nicht vorbei, auch wenn wir uns das alle sehr wünschen. Wir alle müssen jetzt Maßnahmen ergreifen, damit die Lage nicht außer Kontrolle gerät." Wutscher rät daher ebenfalls wieder zum verstärkten Griff zur Maske.

Zuletzt meldete sich auch Virologin Dorothee von Laer von der Medizin-Uni Innsbruck zu diesem Thema und forderte eine sofortige Maskenpflicht. Sie warnte im "Kurier", dass man wieder am letzten Drücker sei, "damit sich die Frühjahrswelle nicht wiederholt".

Rauch: Keinen Grund für Maskenpflicht

Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) sieht hingegen keinen Grund für eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen. Am Rande einer Pressekonferenz bekräftigte er am Dienstag, dass man allenfalls die Masken-Pflicht wieder einführen könne, wenn es notwendig werden sollte. Derzeit sei es "angesagt", die Maske in Innenräumen mit vielen Menschen zu tragen, verwies er auf die geltende Empfehlung.

Zur Einschätzung der Virologin Dorothee von Laer, dass die Regierung mit der Einführung der Maskenpflicht schon zu spät dran sei, verwies der Minister darauf, dass die Menschen nun wieder verstärkt zu den Auffrischungsimpfungen gehen. Außerdem sei die Situation nun eine andere, weil man jetzt wirksame Medikamente zur Verfügung habe.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Corona-Zahlen steigen weiter an. Nun werden auch die Rufe nach einer Maskenpflicht lauter.
  • Virologen und Mediziner sprechen hier vor allem von einer einfachen und effektive Maßnahme - die zudem "nicht weh tut", wie der Lungenfacharzt Arschang Valipour betont.