Amazon Verteilzentrum in Wien LiesingAPA/HANS PUNZ

Zum Prime Day: Streikaufruf bei Amazon

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Amazon-Mitarbeiter in Deutschland kämpfen seit Jahren für einen Kollektivvertrag. An neun Standorten wird deshalb von Dienstag bis Donnerstag zu Streiks aufgerufen - zeitgleich zum "Prime Day".

Im Kampf mit dem US-Versandriesen will die Gewerkschaft Verdi weiter Druck machen. Während anlässlich des Rabatt-Festivals, dem "Prime Day", abertausende Kunden die besten Deals und Schnäppchen jagen, kämpfen Mitarbeiter:innen und Gewerkschaft für bessere Löhne und rufen deshalb zum Streik auf. 

Amazon habe zwar die Stundenlöhne wiederholt erhöht und liege damit inzwischen über dem aktuellen Mindestlohn, teilte Streikleiterin Monika Di Silvestre am Dienstag mit. "Das hätte die Unternehmensleitung aber niemals ohne den Druck der Streiks freiwillig getan."

Streit um Kollektivvertrag seit zehn Jahren

Tatsächlich blieben die Einkommen der Beschäftigten durch längere Arbeitszeiten und niedrige oder fehlende Sonderzahlungen wie Weihnachts- und Urlaubsgeld oft um mehrere hundert Euro unter denen der Beschäftigten in Unternehmen mit Kollektivvertrag. Anlass für den Ausstand sei der von Amazon veranstaltete Schnäppchentag "Prime Day".

Seitens Amazon betonte man, "eines der weltweit fortschrittlichsten Arbeitsumfelder mit wettbewerbsfähigen Löhnen, Prozessen und Systemen" zu bieten. 

Standorte in Österreich nicht betroffen

Zentraler Streiktag an allen Standorten sei der Dienstag. Der Konflikt bei Amazon in Deutschland dauert bereits seit 2013 an. "Noch nie gab es Einschränkungen durch Streikaktivitäten und wir erwarten es auch diesmal nicht", erklärte ein Sprecher des Konzerns. Amazon biete wettbewerbsfähige Löhne.

Zu den Arbeitsniederlegungen sind Beschäftigte in neun deutschen Amazon-Logistikzentren aufgerufen. Laut Unternehmensangaben seien keine Standorte in Österreich betroffen. Beschäftigte einzelner Standorte hatten bereits am Sonntag mit Streikaktivitäten begonnen. Das US-Unternehmen hatte im Vorfeld des Warnstreiks mitgeteilt, dass es keine Einschränkungen für die Kundinnen und Kunden erwarte.

ribbon Zusammenfassung
  • Amazon-Mitarbeiter in Deutschland kämpfen seit Jahren für einen Kollektivvertrag.
  • An zehn Standorten wird deshalb von Dienstag bis Donnerstag zu Streiks aufgerufen - zeitgleich zum "Prime Day".