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Wifo: Höhere Richtwertmieten sind schlecht für den Wohnungsmarkt

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Die viel diskutierte gesetzliche Mietpreisbremse kommt nicht. Und ab Samstag, dem 1. April, steigen die Richtwertmieten um bis zu 8,6 Prozent. Damit kommt die Inflation nun auch den relativ gesehen günstigsten Wohnungen an, sagte Ökonom Michael Klien vom Wifo.

Die Richtwertmietenerhöhung dürfte die Lage am Mietenmarkt verschärfen, erwartet Klien laut Ö1-"Mittagsjournal". Zum einen sei Eigentum durch die Zinserhöhungen und die strengeren Kreditvergaberegeln weniger leistbar geworden, zum anderen breche der Neubau ein, also es komme weniger Angebot nach in den nächsten Jahren. Daher werde sich die Nachfrage wieder hin zum Mietenmarkt konzentrieren, so Klien.

Entwicklung der Richtwertmieten

Die Richtwertmieterhöhung betrifft 274.000 private und 220.000 kommunale Mietwohnungen. Mehrere Städte haben bereits angekündigt, für die Wohnungen, die ihnen gehören, die Erhöhung abzufedern oder gar nicht umzusetzen. In Graz etwa sollen die Mieten für die Gemeindewohnungen nur um 2 Prozent steigen, Innsbruck überlegt ähnliches. Auch in Klagenfurt und Linz soll es Mietpreisbremsen geben.

Laut Ökonom Klien ist das ein "sinnvoller Beitrag zur Abwendung der hohen Inflation", zumal in den kommunalen Wohnungen und im Gemeindebau großteils einkommensschwache Haushalte wohnen würden.

Die meisten betroffenen Haushalte gibt es in Wien. Hier wird die Erhöhung in voller Höhe durchgeführt, für 650.000 Haushalte wird es aber einen Wohnbonus geben sowie eine Sondergutschrift für Mieterinnen und Mieter im Gemeindebau. Bundesweit wird es einen einmaligen Wohnkostenzuschuss geben.

ribbon Zusammenfassung
  • Die viel diskutierte gesetzliche Mietpreisbremse kommt nicht. Und ab Samstag, dem 1. April, steigen die Richtwertmieten um bis zu 8,6 Prozent.
  • Damit kommt die Inflation nun auch den realtiv gesehen güsntigsten Wohnungen an, sagte Ökonom Michael Klien vom Wifo.

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