AFP

Signa wechselt zu Insolvenz-Verfahren ohne Eigenverwaltung

0

Die Signa Holding hat um eine Verfahrensänderung angesucht. Man will nun die Insolvenz ohne Eigenverwaltung abwickeln. Ein entsprechender Beschluss des Handelsgerichts Wien ließ nicht lange auf sich warten, Christoph Stapf wurde zum Masseverwalter bestellt.

Die SIGNA Holding hat am Donnerstag einen Antrag auf eine Änderung des Insolvenzverfahrens beim Handelsgericht Wien eingebracht. Der Sanierungsverwalter Christoph Stapf wird damit quasi die Geschäftsführung übernehmen. Der Antrag auf Verfahrensänderung wurde unter Absprache mit Stapf eingebracht.

Der entsprechende Beschluss des Handelsgerichts ließ nicht lange auf sich warten: "Dem Schuldner wird gemäß § 170 Abs 1 Z 4 IO über eigenen Antrag die Eigenverwaltung entzogen. Das Verfahren wird als Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung fortgesetzt." Stapf wurde zum Masseverwalter bestellt.

Gläubiger zur Kasse gebeten

Die Gläubiger dürften die Leidtragenden dieser Änderung sein. Bei einem Verfahren mit Eigenverwaltung muss ihnen eine Quote von mindestens 30 Prozent angeboten werden, bei einem Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung sind es mindestens 20 Prozent der Forderungen, die im Rahmen des Verfahrens bedient werden müssen.

Laut Insolvenzantrag belaufen sich die Passiva der Holding auf 5,26 Milliarden Euro, wovon allerdings nur rund 252 Millionen Euro besichert sind. Die Quote für die Gläubiger hängt letztlich von den Verhandlungen über den Sanierungsplan ab.

Mehr Zeit

Durch den Verfahrenswechsel entfällt die zeitliche Begrenzung des Sanierungsverfahrens. Die Singa Holding ist an den zwei seit Dezember insolventen Firmen Signa Prime Selection und der Signa Development maßgeblich beteiligt. 

Die Sanierungsplantagsatzungen sind für den 18. März angesetzt - für einen Sanierungsplan der Signa Holding zu spät. Durch den Verfahrenswechsel entfällt der Zeitdruck. Der bisherige Sanierungsverwalter Stapf übernimmt daher als Insolvenzverwalter die Geschäftsführung der Holding.

Die Sanierungsplantagsitzung der Signa Holding wurde im Rahmen des Verfahrenswechsel vom 12. Februar auf den 29. April verlegt. Das Unternehmen wird bis dahin deutlich verschlankt, alles nicht betriebsnotwendige veräußert sowie die Beteiligungsstruktur der Holding stabilisiert, geht aus der Mitteilung weiter hervor.

ribbon Zusammenfassung
  • Die SIGNA Holding hat am Donnerstag einen Antrag auf eine Änderung des Insolvenzverfahrens beim Handelsgericht Wien eingebracht.
  • Man will nun die Insolvenz ohne Eigenverwaltung abwickeln.
  • Der entsprechende Beschluss des Handelsgerichts ließ nicht lange auf sich warten.
  • Christoph Stapf wurde zum Masseverwalter bestellt.