APA/HELMUT FOHRINGER

René Benkos Signa verkauft Kika/Leiner zur Gänze

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Neben den Immobilien verkauft René Benkos Signa auch das operative Geschäft der Möbelkette Kika/Leiner. Das österreichische Traditionsunternehmen soll restrukturiert werden.

Wie schon am Mittwoch berichtet, gehen die Immobilien an die deutsche Supernova-Gruppe. Nun wurde aber bekannt, dass auch das operative Geschäft veräußert wird. Dieses geht an ein Managementteam um den Unternehmer Hermann Wieser. Das bestätigten die Kika/Leiner-Gruppe beziehungsweise die Signa-Gruppe von René Benko am Donnerstag, wie der "Standard", der "Kurier" und die "Krone" berichten.

Das operative Geschäft übernehme das "erfahrene Managementteam". Ziel sei es, die Möbelkette weiterzuführen, heißt es demnach in einer Aussendung. Beim Kaufpreis herrsche Vertraulichkeit.

In den kommenden Tagen sollen laut einer Aussendung aus der der "Standard" zitiert Gespräche mit der bisherigen Führung des Unternehmens, mit dem Betriebsrat und mit Lieferanten geführt werden - es ist von  "umfangreichen und tiefgreifenden Restrukturierungen" die Rede. Kundengeschäfte sollen "in der gewohnt hohen Qualität" fortgesetzt werden.

Auch Karstadt Kaufhof verkauft

Benko hat heuer bereits knapp die Hälfte der Filialen der deutschen Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof verkauft, die trotz deutscher Staatshilfen in die Insolvenz schlitterte. Das Sanierungsverfahren wurde mittlerweile beendet. Auch die Hälfte des Berliner Einkaufszentrums KaDeWe hat Signa an einen thailändischen Handelskonzern verkauft - der Deal wurde kartellrechtlich allerdings noch nicht abgesegnet.

Um eine Insolvenz von Kika/Leiner zu vermeiden, verkaufte der südafrikanische Steinhoff-Konzern die österreichische Möbelkette im Juni 2018 um 430 Millionen Euro an die Signa Gruppe. Im Rahmen des damaligen Sanierungskurses von Kika/Leiner wurde die Filialzahl in Österreich reduziert und das Osteuropageschäft sowie einige nicht strategische Immobilien in Österreich verkauft.

Kika und Leiner erhielten von Signa einen "zweistelligen Euro-Millionenbetrag" für die Modernisierung der Filialen. Das Immobilien-"Filetstück" von Kika/Leiner in der Wiener Mariahilfer Straße kaufte Signa bereits Ende 2017 um 60 Millionen Euro und errichtet dort derzeit das Luxus-Kaufhaus "Lamarr".

ribbon Zusammenfassung
  • Neben den Immobilien verkauft René Benkos Signa auch das operative Geschäft der Möbelkette Kika/Leiner.
  • Das österreichische Traditionsunternehmen soll restrukturiert werden.