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Benko fliegt aus der Forbes-Milliardärsliste

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Das Chaos rund um die Signa-Gruppe kostet René Benko nun auch seinen Platz auf der Milliardärsliste des US-Magazins "Forbes".

2022 war René Benko laut "Forbes" noch der drittreichste Österreicher mit einem geschätzten Vermögen von 5,4 Milliarden US-Dollar. Er musste sich nur hinter dem mittlerweile verstorbenen Red-Bull-Gründer Didi Mateschitz und dem Investor und Bauunternehmer Georg Stumpf einreihen. 

Jetzt ist er jedoch aus der Liste der Forbes-Milliardäre geflogen. Vom vorerst 425. Platz weltweit ging es im November zurück auf Platz 1.105, ehe er jetzt ganz gestrichen wurde. Damit schätzt "Forbes" sein Vermögen auf unter eine Milliarde Dollar. "Ein unerwarteter Ausgang für einen der hellsten Sterne Österreichs", schrieb das US-Magazin. 

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Grund: Die Pleitewelle bei der Signa

Grund für die Streichung aus der Liste ist die unklare Lage rund um die Pleite der Signa-Holding sowie diverser Tochterfirmen. Wie am Freitag bekannt wurde, soll auch die Signa Prime Selection AG, in der Benkos wichtigste Immobilien gebündelt sind, vor der Pleite stehen. 

Aber das sei nur der Anfang, schreibt "Forbes". Das Signa-Imperium stehe - wie Benko selbst - enorm unter Druck. Steigende Zinsen, geopolitische Krisen und Rekordinflation hätten viele Immobilieninvestoren, einschließlich Benko, kämpfen lassen.

"Aber der 46-Jährige, der sein Portfolio großteils mit Fremdkapital aufbaute und sich durch seinen Charme Zugang zu Europas Elite verschafft hat, scheint ordentlich in Schwierigkeiten zu geraten."

Wie ernst die Lage sei, sei nicht ganz klar. Das liege auch an Signas komplexem, weitgehend undurchsichtigen, Netzwerk an Unternehmen und Subunternehmen. Berichten zufolge sollen rund 1.000 Firmen in einem höchst komplizierten Geflecht zur Signa und zu Benkos Privatstiftung gehören. 

Jacht und Kunstsammlung

Was Benkos persönliche Vermögenswerte betreffe, so sei ihm vorerst zumindest eine Jacht im Wert von mehr als 39 Mio. Euro geblieben, wie der Yachtbewertungsexperte "VesselsValue" dem Magazin zufolge berichtete; ebenso eine Kunstsammlung mit Werken von Pablo Picasso und Jean-Michel Basquiat. 

Benko versuche anscheinend, einen Teil seiner Kunstsammlung zu verkaufen, um sein Unternehmen vor dem Untergang zu bewahren. "Die Frage ist, ob er diese Vermögenswerte vor den Gläubigern schützen kann und wie lange das gelingen wird."

ribbon Zusammenfassung
  • Das Chaos rund um die Signa-Gruppe kostet René Benko nun auch seinen Platz auf der Milliardärsliste des US-Magazins "Forbes".
  • 2022 war René Benko laut "Forbes" noch der drittreichste Österreicher mit einem geschätzten Vermögen von 5,4 Milliarden US-Dollar.
  • Vom vorerst 425. Platz weltweit ging es im November zurück auf Platz 1.105, eher er jetzt ganz gestrichen wurde.
  • "Ein unerwarteter Ausgang für einen der hellsten Sterne Österreichs", schrieb das US-Magazin. 

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